Freiluft-Lokale in Leverkusen„Sun Island” –20 Tonnen Sand für einen Strand

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Michael Endres betreibt die Strandbar zwischen Neulandpark und Rhein und kennt die Probleme, die das Saisongeschäft mit sich bringt.

Leverkusen  – Am Wochenende flogen in der Umgebung noch die bunten Farbbeutel des Holi Festivals, die Strandbar am Rande des Neulandparks hatte deswegen geschlossen. Seit Dienstag geht es im „Sun Island“ selbst wieder bunt zu: Vor allem in Bezug auf die Cocktails im Glas.

Inhaber Michael Endres freut sich, dass die Strandbar wieder öffnen kann, denn es steht die bisher heißeste Woche des Jahres an. Bei prognostizierten Temperaturen bis zu 38 Grad können unter Palmen, mit Sand an den Füßen und Blick auf den Rhein durchaus mediterrane Gefühle entstehen.

Hinter der entspannten Kulisse allerdings steckt viel Arbeit. Der größte Unsicherheitsfaktor für Inhaber Endres ist natürlich das Wetter. Auf der Website werden täglich die Öffnungszeiten aktualisiert. Wenn es regnet, bleibt die Strandbar geschlossen – und der Umsatz aus. Das ist nicht nur für den Inhaber, sonder auch für die Mitarbeiter ein Problem, erzählt Endres: „Es ist schwer, neue Mitarbeiter zu mobilisieren. Manchmal haben wir zwei Wochen lang geschlossen und meine Mitarbeiter können demnach kein Geld verdienen.“

Pflanzenpflege mit Freunden

Fluch und Segen zugleich ist laut Endres der Sand: „Nach 13 Jahren wird die Bar langsam sanierungsbedürftig, der Sand trägt sein Übriges bei. Durch dessen Feuchtigkeit werden die Holzmöbel beschädigt und fangen an zu faulen.“ Jedes Jahr bekommt der Strandbarbesitzer 20 Tonnen neuen Sand, diesen verteilt er dann gemeinsam mit Bekannten auf dem gesamten Outdoor Gelände. Auch bei der Pflanzenpflege hilft ihm eine Freundin. Die Palmen bekommen vor Saisonbeginn einen neuen Schnitt und Holzbänke sowie -tische werden mit Farbe verschönert.

In der Bar, vorne rechts am Eingang, werden die Getränke ausgeschenkt und gelagert. Laut Endres kann es an Feiertagen schon mal zu „Leerständen“ kommen: „Doch die Gäste sind meistens ziemlich unkompliziert. Alternativen sind reichlich vorhanden, sodass wenige auf ihr Wunschgetränk bestehen.“

Die Arbeit an der Bar liegt dem Mittvierziger besonders am Herzen, deswegen mixt Endres auch in den Wintermonaten Cocktails: „Im Herbst wird unser »Cocktailbus« an den Start gehen. Wer etwas zu feiern hat, kann uns mieten.“ Einen Plan B hat der mobile Barbesitzer auch schon: „Sollte das Projekt nicht gelingen, werde ich mit dem umgebauten Camper durch Europa reisen.“

„Ofendings“ gegen Hunger

Doch im Sommer zieht es Endres wieder nach Leverkusen, denn trotz des gleichbleibenden Standorts entstehen auf dem Sandboden immer wieder neue Ideen. Das Strandbar-Team hat sich nicht nur auf Getränke spezialisiert, auch leichte Snacks werden an der überdachten Hütte neben der Bar angeboten.

„Unser neues Catering-Konzept heißt »Ofendings«.“ Grundlage ist ein hauchdünner Weizenboden, dieser wird mit frischen Zutaten belegt. Eine Mischung aus Pizza und Flammkuchen, sozusagen. „Auch vegetarische und vegane Dinge aus dem Ofen bieten wir an“, erklärte Michael Endres. Laut dem Barbesitzer finden nicht nur Leverkusener den Weg zum Strand: „Auch Großstädter aus Köln und Düsseldorf besuchen unsere Bar.“

Die Zielgruppe des Mitte-Vierzigjährigen beschränkt sich nicht nur auf junge Menschen: „Familien mit Kindern, Muttis sowie Rentner – alle sind herzlich willkommen.“ Und wenn die Hitzeperiode noch länger anhält, werden Inhaber und Mitarbeiter die verpassten Arbeitsstunden der vergangenen Woche schnell wieder aufgeholt haben.

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