ProjektLeverkusener Schüler bauen im Garten der Lehrerin ein Gewächshaus aus Müll

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Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d bauen aus altem Plastik ein Gewächshaus, das jetzt einen Besitzer sucht.

Leverkusen – Clara hat einen dicken blauen Verband um den Finger. „Ist beim Hämmern passiert“, sagt die Neuntklässlerin lachend. Das hält sie nicht davon ab, mit einer Hand weiter an dem Gebilde aus Plastikmüll zu werkeln, das im Hof ihrer Lehrerin Sabine Möbus-Büttgen entsteht.

Das Projekt ist der Abschluss der „Nachhaltigkeits-Woche“, die die Gesamtschule Schlebusch schon seit Jahren fächerübergreifend durchführt.

Hostel aus Plastikmüll

„Ich habe einen Film über ein Projekt von Studenten gezeigt, die in Manila ein ganzes Hostel aus Plastikmüll gebaut haben“, erzählt Möbus-Büttgen. Danach hat sie mit der Klasse 9d überlegt, was sie Sinnvolles aus altem Plastik bauen können. Die Wahl fiel auf ein Gewächshaus. Die Hausmeister fanden dafür aber keinen Platz mehr an der Schule, dann kam die Idee, dem Projekt noch einen weiteren guten Zweck zuzufügen: Das fertige Gewächshaus soll versteigert werden, der Erlös dem gemeinnützigen Schulverein „Horizontes“ zur Gute kommen, der die Partnerstadt Chinandega in Nicaragua unterstützt.

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Am Anfang stand aber die Planung und Materialsammlung. Alle Schülerinnen und Schüler zeichneten Baupläne, die beiden überzeugendsten wurden ausgewählt. Am Projekttag dann kamen viele der Neuntklässler mit großen Tüten und gelben Säcken, vor allem leere Plastikflaschen waren darin. „Wir haben das dann zunächst ausgeschüttet und sortiert“, erklärt Philipp. „Dann habe ich Flaschen aufgeschnitten und auf Holzstöcke gespießt, das hat Spaß gemacht.“

Mit Begeisterung dabei

Nicht alles lief nach Plan. „Es war schwierig, alles stabil zu bekommen und die Lücken zu füllen“, sagt die Lehrerin. Letztlich gelingt es mit ein bisschen zusätzlicher Frischhaltefolie. Das Dach stammt von einem Original-Gewächshaus, das Nachbarn aussortiert hatten. Wichtig ist den Lehrerinnen aber vor allem, dass die Jugendlichen mit Begeisterung bei der Sache sind und für Umweltprobleme sensibilisiert werden. „Bei der letzten Klassenfahrt hat man schon gesehen, dass es wirkt. Da hat keiner einfach Müll ins Gebüsch geworfen“, sagt Lehrerin Barbara Vaupel. Das kann auch Kevin bestätigen. Er will sich nach dem Abschluss im nächsten Jahr bei der Stadtverwaltung bewerben. „Die Teilnahme an so einem Projekt ist da vielleicht auch hilfreich“, sagt der 16-Jährige.

Werk zu Ersteigern

Nach sechs Stunden Arbeit sind die Schülerinnen und Schüler stolz auf ihr Werk. Und gespannt, auf die Gebote, die Interessierte an die Mailadresse ihrer Lehrerin richten können.

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