Gutachten zur ExplosionDie Leverkusener dürfen sich dreieinhalb Tage länger äußern

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Dass es viel zu besprechen gibt nach der Explosion in Bürrig, hat sich auch bei einer Podiumsdiskussion des BUND im Forum gezeigt.  

Leverkusen – Die dringenden Bitten aus der Sitzung am vorigen Dienstagabend wurden nun doch erhört. Die Mitglieder des „Begleitkreises“ zur Explosion in Bürrig haben dreieinhalb Tage mehr Zeit, sich zum Entwurf des Abschlussberichts zu äußern: bis Freitag, 27. Mai, 12 Uhr.

In dem Bericht kommen die Gutachter um den Sicherheitsexperten für Chemie-Anlagen, Prof. Christian Jochum, zu dem Ergebnis, dass Currenta inzwischen genügend Sicherungen eingebaut hat, um einen der beiden Drehrohr-Öfen wieder anzufahren. 31 Sorten Sonderabfall will der Chempark-Betreiber in der Anlage behandeln – ohne Lagerung und ohne Mischung.

Ursprünglich sollten sich die Anwohner, die von Jochum in den „Begleitkreis“ eingeladen worden waren, bis Montagabend äußern. Ergänzungen und Kritik an der Experten-Stellungnahme waren gefragt; die Ausarbeitung umfasst rund 100 Seiten – für Laien ist sie nur in Teilen gut verständlich, obwohl sich ihre Autoren Mühe gegeben haben, die komplexen Verhältnisse in der Currenta-Anlage verständlich zu beschreiben und herauszuarbeiten, was sich nun in den Abläufen ändern soll.

Nicht leicht für Laien

„Uns ist bewusst, dass es, wenn man nicht Experte für eine solche Thematik ist, nicht ganz leicht ist, in der Kürze der Zeit alle Inhalte des Berichts zu verstehen und fachlich richtig einzuordnen“, schreibt Stephan Kurth. Er ist Leiter des Bereichs Anlagensicherheit beim Öko-Institut und gehört zu Jochums Team. Deshalb könnten die Mitglieder des „Begleitkreises“ dem Team nun Fragen stellen, die bei Bedarf auch telefonisch beantwortet werden. Diese Fragefrist läuft seit Montag.

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Erst nachdem die Anwohner, aber auch Politiker, die sich im „Begleitkreis“ engagiert haben, ihre Anmerkungen zu Protokoll gegeben haben, soll der Abschlussbericht öffentlich und damit allgemein zugänglich gemacht werden. Wann er von den Experten in einer Bürgerversammlung vorgestellt und erklärt wird, ist nach Angaben von Kurth noch nicht geklärt. Dass dies geschieht, sei aber sicher.

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