Hilfsaktion des Rotarier-ClubsLaufen für Ophoven

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Applaus und eine Stärkung für Thomas Holzapfel auf seinem 100-Kilometer-Spendenlauf.

Applaus und eine Stärkung für Thomas Holzapfel auf seinem 100-Kilometer-Spendenlauf.

Leverkusen  – Die Wartenden stehen Spalier am Naturgut Ophoven, essen Bananen, trinken Wasser. Um 12.30 Uhr kommt Thomas Holzapfel angejoggt, außer Atem, die Beine sind schwer. Er ist heute bereits 64 Kilometer gelaufen, mehr als anderthalb Marathons. Und ihm stehen noch 36 Kilometer bevor. Denn der Triathlet hat sich vorgenommen, am Mittsommer-Wochenende, am längsten Tag des Jahres, 100 Kilometer zu laufen. Es ist ein Spendenlauf für das Naturgut, dass durch die Krise in Schwierigkeiten geraten ist.

Neu gegründeter Club

Holzapfel ist Mitglied des neugegründeten Rotarier Clubs Leverkusen Rhein-Wupper. Es ist der dritte Club seiner Art in Leverkusen, der alle noch nicht abgedeckten Bereiche von Langenfeld über Monheim und Burscheid mit einschließt. Die meisten Mitglieder stammen von den Opladener Rotariern. Der 100 Kilometer-Lauf führt durch das ganze Gebiet des neuen Clubs. Die Idee war, alle 18 Gründungsmitglieder auf dem Weg zu besuchen. Freunde, Förderer und andere Clubmitglieder begleiten Holzapfel für einzelne Abschnitte:

Vom Naturgut aus steht schon Roland Dakowski mit seinem Fahrrad bereit, um die Reststrecke mitzufahren. Abstände werden dabei eingehalten. Die Organisatoren betonen, dass es sich nicht um einen „Volkslauf“ handele, nur eine Art begleitete Staffel. Eigentlich hätte an diesem Wochenende der Leverkusener Halbmarathon stattgefunden.

Erst seit drei Monaten aktiv

Auch Norbert Mencke wird von hier aus für zirka 15 Kilometer mitlaufen. Der 60-Jährige freut sich bereits: „Beim Laufen kommen mir immer die besten Ideen.“ Erst seit drei Monaten ist der neue Club aktiv, das erste geplante Benefizessen fiel den Corona-Beschränkungen zum Opfer. Es ist eine schwierige Zeit für die Gründung, Treffen finden über Zoom statt.

Jetzt heißt es, sich neue Projekte einfallen zu lassen und Mitglieder zu gewinnen, um hoffentlich im Herbst diesen Jahres „gechartert“ zu werden, das heißt, eine offizielle Gründungsurkunde zu erhalten. Der dritte Rotary-Club Leverkusens will sich vor allem den Themen Diversität und Jugend widmen, daher werden vor allem auch junge Mitglieder gesucht.

Gut in Form

Holzapfel hat sich derweil die fünfte Flasche Wasser geschnappt, auch Frau und Tochter sind auf dem Fahrrad dabei. Der Langenfelder hatte in den letzten Wochen eigentlich für den Wörthersee Triathlon bei Klagenfurt trainiert, der ebenfalls ausfallen musste. „Ich dachte mir, jetzt bin ich so gut in Schuss, das muss ich nutzen“, berichtet er.

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Der „Rhein-Wupper 100“ ist sein erster Hundert Kilometer-Lauf. Der sportliche Alltag besteht aus einer Stunde Training am Tag und längeren Läufen an den Wochenenden. „Ich bin beispielsweise einmal abends 30 Kilometer gelaufen und dann am nächsten Morgen noch mal 30 Kilometer, um mich an das Laufen mit schmerzenden Beinen zu gewöhnen“, erzählt Holzapfel. Vor anderthalb Wochen ist er die gesamte Strecke schon mit dem Fahrrad abgefahren.

3000 Euro erlaufen

Unter erneutem Anfeuern geht es nun weiter zur Grundermühle, der nächsten Station. Am Samstagmorgen ist Holzapfel um 5.40 Uhr in Richrath gestartet. Er rechnet damit, ziemlich genau zwölf Stunden später wieder zu Hause anzukommen. Andreas Selge, der aktuelle Präsident des Rotarier Clubs, scherzt, dann noch feiern zu wollen. Man einigt sich schließlich darauf, Holzapfel eine mehr als verdiente Pizza vorbeizubringen. Die Clubmitglieder rechnen mit einem Spendenergebnis von zirka 3000 Euro.

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