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Hitdorfer HafenDen dunklen Container muss die Stadt wohl nachträglich genehmigen

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Hitdorf Hafen und Krancafé. Bild: Ralf Krieger

Die Servicebox des Krancafés im Hitdorfer Hafen steht auf Stelzen, weil darunter Schwimmkörper angebracht sind.

Jetzt hat es die Politik nochmal schriftlich: Der Kasten im Hitdorfer Hafen muss wohl genehmigt werden.

Die Stadtverwaltung hat Nachfragen der CDU-Fraktion zum Hitdorfer Hafen beantwortet, die jetzt in den offiziellen Mitteilungen „ZdA. Rat“ veröffentlicht wurden. Mitglieder der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung I hatten sich entsetzt über einen Anbau am denkmalgeschützten Krancafé geäußert. Ein großer, schwarzer Kasten sei das. Besonders aus der Blickrichtung Norden liege der Container als unschöner Kasten im Hafen, hatte es im Gremium geheißen. In dem Container befinden sich Toiletten und die Service-Station für einen Biergarten, der in Höhe der Werftstraße im Hafen eingerichtet werden soll. Das Café, der Container, die Kräne und ein paar Hausboote im Hafen sind privat, sie gehören dem Wuppertaler Gerüstbauer Ralf Auel.

Zudem ist der gesamte Hafen zurzeit abgesperrt, aber das ist die Sache der Stadt. Der Bodenbelag wurde erneuert, die alte Reling am Kai wurde durch ein hohes Geländer mit schmalen Zwischenräumen ersetzt, das ist wohl eine Vorgabe der Versicherungen gewesen. Radabstellanlagen und Sitzgelegenheiten sollen den Hafen als Ausflugsort attraktiver machen. Die Verwaltung kündigt in der Mitteilung jetzt an, dass der Umbau in der zweiten Dezemberhälfte fertig sein soll, dann verschwinden die Bauzäune. Ausgenommen sei die Serviceeinheit des Krancafés. Ob es eine offizielle Eröffnung geben wird, ist offen, denn eine kleine Feier würde Geld kosten.

Hitdorf Hafen und Krancafé

Der Anblick von hinten stört einige.

Laut Bauantrag soll der neue Biergarten 50 Plätze bewirtschaften, abhängig von der Anordnung des Mobiliars könnten dort auch ein paar mehr Gäste sitzen.

Die Kritik der CDU und wohl auch einiger Anwohner hatte sich entzündet, weil der schwarze Kasten – oder Service-Station – zu hoch sei, höher als in der Baugenehmigung, weshalb die Stadtverwaltung erstmal einen Baustopp verhängt hatte.

Dass der Container (Grundfläche zwölf mal sechs Meter) so hoch aufgebockt steht, liegt daran, dass unter dem Boden zwei mindestens hüfthohe Schwimmkörper aus Metall angeschweißt sind. Der Toilettenkasten soll bei Hochwasser aufschwimmen. Damit er nicht abtreiben kann, wird er an zwei stabilen Stahldalben gehalten, an denen er mit dem Wasserstand hoch- und heruntergleiten kann.

Laut Baugenehmigung hätten die Schwimmer eigentlich in passenden Mulden im Boden verschwinden sollen, dann hätte der Container ebenerdig im Hafen stehen können, er stünde dann sicher einen knappen Meter tiefer. Hätte der Inhaber des Krancafés diese Variante gewählt, müsste er bei einem Auszug die Bodenmulden aber zurückbauen. Deshalb stelle er jetzt lieber einen neuen Bauantrag, um den hohen Container zu legalisieren, teilt die Verwaltung mit. In der Bezirksvertretung hatte ein Mitarbeiter des Bauamts mitgeteilt, dass man die hohen Toiletten-Container ganz sicher genehmigen müsse, dagegen gebe es keine rechtliche Handhabe; dass der freie Blick einiger Nachbarn durch den Kasten versperrt werde, sei kein Grund, die Genehmigung zu versagen, hatte der Mitarbeiter gesagt.

Die Hitdorfer CDU hat die Verwaltung auch gefragt, ob sie vor Erteilung der Baugenehmigung auch mit den Nachbarn gesprochen habe, die sich jetzt benachteiligt fühlen.

„Nein“, heißt es in der Mitteilung an die Politik, Gespräche mit Nachbarn seien nicht erforderlich. Es sei nicht ersichtlich gewesen, dass Vorschriften betroffen sein könnten, die Rechte von Nachbarn betreffen.