Kommentar zu den Ereignissen nach Absage der KunstnachtNicht die Zeit für Alleingänge

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Hygiene, das kann Bayer, wie es die Auktion im Erholungshaus zeigt. Ob kleinere Veranstalter die Sicherheit der Besucher ebenso gewährleisten können, ist aber die Frage.

  • Obwohl die Stadtoberen die Kunstnacht wegen der Pandemie absagten, luden Teilnehmer in ihre Galerien ein.
  • Das ist durchaus verständlich, findet unser Autor.
  • Das ist jedoch auch kritisch zu hinterfragen, denn: Der Kurs der Verwaltung in der Corona-Krise wird dadurch konterkariert.

Leverkusen – Wir ziehen es trotzdem durch! Diese Devise galt am Freitag für viele freie Künstler und Kunstvereine der Stadt. Die Kunstnacht war abgesagt worden. Die Ausstellungen sollten und sollen dennoch stattfinden. Dann eben gewissermaßen inoffiziell und losgelöst von dieser mittlerweile schon traditionellen und verbindenden Kollektiv-Schau.

Stichwort: „verbindend“

Womit wir beim Stichwort sind: „verbindend“. So verständlich die Entscheidung einiger Vereine auch ist, gerade angesichts der vielen Rückschläge, die Kulturschaffende zuletzt ob der Pandemie hinnehmen mussten und die Lösungen dringend notwendig machen: Der Sinn dieser Alleingänge ist zumindest zweifelhaft. Denn so geht nicht nur der Gemeinschaftsgedanke der wunderbaren Institution Kunstnacht verloren. Durch derlei Einzelaktionen wird auch der Kurs der Stadtoberen hinsichtlich des Umgangs mit der Pandemie konterkariert.

Die Entscheidung zur Absage der Kunstnacht ist den Verantwortlichen sicher nicht leicht gefallen. Aber sie erfolgte vor allem aus Gründen der Unversehrtheit der Menschen. Aus guten Gründen also. Ein Veranstalter wie die Bayer-Kultur, deren Auktion stattfand, ist verlässlich, wenn es um ein professionelles Sicherheitskonzept geht – alles in Ordnung. Bei kleineren Organisatoren kann man diese Professionalität nicht voraussetzen.

Schaler Beigeschmack

Hier bleiben Zweifel. Hier bleibt ein schaler Beigeschmack. Wenn es in Zeiten wie diesen immer wieder heißt, man müsse gemeinsam an einem Strang ziehen und seriös mit dem Corona-Problem umgehen, dann darf das kein Lippenbekenntnis bleiben. Dann muss eine Stadt wie Leverkusen zusammen- und hinter den Entscheidungen ihrer Krisenmanager stehen.

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