Kommentar zum A1-AusbauBürger sollten sich nach erfolgreichem Protest informieren

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Rheinbruecke_Autofahrer_23-03-2015

So könnte die Leverkusener Rheinbrücke in ein paar Jahren aussehen.

Leverkusen – Der erste kleine Erfolg nach dem lautstarken Protest der meist aus Leverkusen stammenden Kritiker der Pläne von Straßen NRW hat eines gezeigt: Wer aufsteht und Rechte einfordert, kann etwas erreichen.

Gegen den Willen der Behörden haben die Bürger immerhin schon erreicht, dass in dem Verfahren etwas mehr Öffentlichkeit hergestellt wird. Jetzt kann nicht nur die Presse frei berichten, es darf sich auch jeder als Zuschauer ein Bild vom Verfahren in der Mülheimer Stadthalle machen, der von den Ausbauplänen irgendwie betroffen ist.

Auf den unnachgiebigen Druck fast aller Bürger in der Stadthalle haben die Veranstalter des Erörterungstermins eigentlich recht prompt reagiert.

Gut wäre es, wenn sich jetzt möglichst viele Leverkusener (und natürlich die Merkenicher) in den nächsten Tagen ein Bild machten, denn die Ausbaupläne, wie sie die Fachleute und Verfahrens-Profis von Straßen NRW ganz offenbar mit ihrer zwölfspurigen Brücke und der teils über zehnspurigen Riesenstelze verfolgen, werden die Stadt für lange Zeit erheblich verändern. Nicht nur die Luftqualität und die Lärmwerte könnten sich verschlechtern, oder – je nach Bauvariante – verbessern.

Derjenige Teil der Bürger, denen an der Zukunft ihrer Stadt gelegen ist, sind gut beraten, sich zu informieren und bald eine Haltung zu den Ausbauplänen zu entwickeln, damit es später nicht zu Auseinandersetzungen wie etwa bei Stuttgart 21 kommt, nach dem Motto: Wir haben das nicht gewusst. Dazu ist jetzt eine gute Zeit, auch wenn die Aussprache leider nicht nahe am Ort des Geschehens, sondern in Mülheim stattfindet.

Wirtschaft will freie Fahrt

Die Wirtschaft hat ihre eigenen Wege, Einfluss auf das Bauverfahren zu nehmen. Sie will eigentlich nur wieder freie Fahrt, mit welcher Bauvariante ist egal.

Am Montag war vereinzelt im Saal zu hören: „Die da oben haben doch sowieso schon alles entschieden“. Diese vorauseilende Opferhaltung hat möglicherweise sogar auch etwas Wahres in ihrem Kern, sie führt aber zu nichts.

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