VorstandsvorsitzMatthias Zachert bleibt Chef des Kölner Chemiekonzerns Lanxess

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Matthias Zachert vor einem Lanxess-Logo

Matthias Zachert kann mindestens bis 2029 Vorstandschef von Lanxess bleiben

Der Vertrag des Managers wird frühzeitig bis 2029 verlängert. Zachert steht seit 2014 an der Spitze des Kölner Spezialchemie-Konzerns. 

Es dürfen mehr als zehn Jahre werden. Nämlich mindestens 15. Lanxess-Chef Matthias Zachert (55) wird den Kölner Spezialchemie-Konzern bis 2029 führen. Das hat der Aufsichtsrat am Dienstag beschlossen. Der gebürtige Bonner wird also mit einem dritten Fünfjahresvertrag ausgestattet, der ab April nächsten Jahres läuft. 2014 hatten die damaligen Chefaufseher von Lanxess Zachert als Retter zurückgeholt: Vorstandschef Axel Heitmann hatte sich strategisch vergaloppiert, der nüchterne ehemalige Finanzchef von Lanxess, der 2011 in gleicher Funktion zu Merck gewechselt war, schien der Richtige, um die Bayer-Abspaltung wieder auf Kurs zu bringen.

Tatsächlich baute Zachert Lanxess fundamental um – und zwar anders, als es Heitmann zwischen der Gründung 2004 und Ende 2013 getan hatte: Der neue Vorstandschef trennte sich vom zwar umsatzstarken, aber konjunkturabhängigen und margenschwachen Geschäft mit synthetischem Kunststoff. Es ging mit dem Zwischenschritt über ein Joint-Venture an den Ölkonzern Saudi Aramco.

Nischenprodukte statt Massengeschäft

Stattdessen setzt Zachert auf nischige wie ertragsstarke Produkte, zum Beispiel im Flammschutz. „Aus einem Hersteller von Massenprodukten ist ein echtes Spezialchemie-Unternehmen geworden“, lobt Aufsichtsratschef Matthias Wolfgruber.

Nebenbei hat sich Zachert einem Industriemanager entwickelt, der sich zu politischen Themen meinungsstark äußert: Die Standort-Bedingungen für die energieintensive Chemie-Branche müssten sich verbessern, mahnte er mehrfach. Sonst könne er keine Investitionen in Leverkusen und an anderen deutschen Standorten mehr verantworten. Folglich begrüßt Matthias Zachert den Vorstoß von Wirtschaftsminister Robert Habeck, die Industrie mit billigem Strom zu versorgen.  

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