Drogenstreit in LeverkusenAngeklagter bricht zusammen und gesteht

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Symbolbild

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Leverkusen/Köln – Lange hatte Robert A. (Name geändert) am Mittwoch mit sich gehadert. Es war ihm anzusehen, wie der innere Druck immer weiter anstieg. Dann entschied sich der wegen Totschlags angeklagte, in Leverkusen wohnende Mann schließlich doch dazu, eine Aussage zu machen. Es war ihm einfach alles sichtlich zu viel geworden.

Robert A. muss sich aktuell vor dem Kölner Landgericht verantworten. Er und zwei weitere Männer sollen am 19. März dieses Jahres in einer Leverkusener Wohnung in einen Streit verwickelt gewesen sein, der für einen Mann, Martin F. (Name geändert), tödlich endete. A. soll derjenige gewesen sein, der mit einem Messer zustach. Der Grund des Streits sollen Drogen gewesen sein. Wie sich im Laufe des Verfahrens herauskristallisierte, soll einer der Mitbewohner des Opfers einem Bekannten der Angeklagten Amphetamine entwendet haben. Als die drei die Drogen oder Geld im Gegenwert am Tatabend abholen worden, eskalierte die Situation.

„Du weißt, dass ich dir das niemals verzeihen werde“

Vor Robert A.s Aussage hatte Kamil T. (Name geändert), der beste Freund des getöteten Martin F., ausgesagt. Er habe F. seit drei Jahren gekannt. „Es gab kein einziges Wochenende, das wir nicht zusammen verbracht haben“, sagte er. Vor Gericht richtete er sein Wort an den Angeklagten: „Du weißt, dass ich dir das niemals verzeihen werde.“

Dann brach A. zusammen. Unter Tränen legte er ein umfangreiches Geständnis ab. Er versicherte, dass er das alles nicht gewollt habe. „Die Situation macht mich kaputt“, sagte er. Er gab zu, zusammen mit den zwei Bekannten in die Wohnung des Opfers gefahren zu sein. Der getötete habe mit der eigentlichen Situation aber gar nichts zu tun gehabt. Er habe nur helfen wollen, als die Situation eskalierte. A. sei niedergeschlagen worden, sagte er. Dann habe er seinen Freund auf dem Boden liegen sehen. „Ich hatte die ganze Zeit das Messer dabei. Dann bin ich aufgestanden und habe zugestochen.“ Warum, das wisse er nicht. Dann sei er geflüchtet. Dabei habe er auf das Messer geguckt. „Wissen Sie, was das Problem ist?“, fragte er die Richterin. „Ich habe auf das Messer geguckt. Da war kein Blut. Ich hätte niemals gedacht, dass ich zugestochen habe.“ Vom Tod von Martin F. habe er am Tag danach erfahren.

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