Mann aus Leverkusen angeklagtStreit um Geld und Drogen endet tödlich

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Symbolbild

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Leverkusen/Köln – Wegen Totschlags muss sich aktuell Robert A. (Name geändert), ein junger Mann aus Leverkusen, vor dem Landgericht in Köln verantworten. Zusammen mit ihm ist einer seiner Bekannten angeklagt.

Am Mittwoch hörte die Kammer Zeugen an, die am Tatabend im März unmittelbar in der Nähe waren – nämlich in der Leverkusener Wohnung, in der das Opfer Martin F. (Name geändert) letztlich verstarb. Es handelte sich bei dieser Wohnung offenbar um eine Art Wohngemeinschaft, in der mehrere Handwerker zusammenlebten.

Bewaffnete Männer in WG

Der erste Zeuge, Michael O. (Name geändert), sagte aus, er sei am Tatabend zu Hause gewesen und es habe gegen 20 Uhr geklingelt. Drei Männer hätten vor der Tür gestanden und nach einem der Mitbewohner gefragt. Als Michael O. ihn holen wollte, seien die drei Männer in die Wohnung gekommen. „Ich habe gedacht, es sind Freunde von ihm“, sagte Michael O.  Freunde des Mitbewohners sind die Männer allerdings keineswegs gewesen, wie sich wenig später herausstellte.

In der Wohnung sei es plötzlich sehr laut geworden. O. habe zunächst in seinem Zimmer gewartet. Als er dann aber nachschauen wollte, was los ist, sei er mit einem Messer bedroht und zurück in sein Zimmer geschickt worden. Das soll der zweite Angeklagte gemacht haben, schilderte O.; er habe ihn wiedererkannt. Dennoch habe O. ein zweites Mal versucht, aus seinem Zimmer zu kommen. Wieder sei er bedroht worden. „Du hast damit nichts zu tun“, habe der Täter gesagt. O. berichtete, er habe einen Mann mit einem Messer und einen weiteren mit einem Fleischerbeil in der Hand gesehen.

Opfer liegt mit Stichwunde auf Bett

Wenige Minuten sei es in der Wohnung noch laut gewesen, dann sei er aus seinem Zimmer gekommen. Er habe lüften müssen: Die Wohnung sei voller Gas gewesen. Die Täter seien weg gewesen, Martin F. habe mit einer Stichwunde auf dem Bett gelegen. Ein Mitbewohner habe noch versucht, ihn zu reanimieren, bis die Rettungskräfte eingetroffen waren.

Mehr habe er nicht mitbekommen, sagte O. Doch seine „Jungs“ hätten ihm erzählt, wie es abgelaufen sei. Es sei im Streit um Drogen und Geld gegangen. Martin F. habe einen der Männer zu Boden geschlagen, woraufhin einer der Angeklagten ein Messer aus der Küche geholt habe. Kurz darauf habe einer der Eindringlinge zugestochen.

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Das Gericht war mit den Ausführungen des Zeugen jedoch nicht zufrieden: Mehrfach hatte Michael O. sich korrigiert. Alle Beteiligten stellten viele Nachfragen. Einige Probleme gab es zudem mit der Dolmetscherin, der vorgeworfen wurde, sie würde nicht wörtlich sondern nur sinngemäß übersetzen. Der Ton wurde schroffer, die Diskussionen lauter. Schließlich wurde Michael O. aus dem Zeugenstand entlassen, unvereidigt.

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