Das Konzert wird mit christlicher, jüdischer und arabischer Musik gestaltet, verbunden mit Segensworten aus dem Kreis des Rats der Religionen.
Zusammenleben in der StadtLeverkusener Bündnis lädt zu Konzert für Toleranz und Frieden ein

Werben für das „Interkulturelle Konzert für Toleranz und Frieden“ in der Wiesdorfer Christuskirche (v.l.): Michael Rosenfelder, Bündnis gegen Antisemitismus, Sunnhild Hungerberg, Emmy Kühnert und Hans-Jörg Schaefer vom Freundeskreis Leverkusen-Nof Hagalil.
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Man habe, da sind sich die Veranstalter sicher, ein einmaliges Konzert zusammengestellt. Und tatsächlich: Was da am Freitagabend, 13. Juni, in der evangelischen Christuskirche im Herzen von Wiesdorf geboten wird, kann das Etikett der Einmaligkeit im städtischen Rahmen allemal für sich beanspruchen. Der Kammerchor des Leverkusener Bachchores, die „V.I.P- Voices in Peace“ aus Köln, das Baglama-Duo „M&R“ und die Schlebuscher „Blue Mountain Singers“ treten gemeinsam in der Christuskirche auf. Deren Musik, die christlich, jüdisch und muslimisch geprägt ist, wird am Freitagabend ab 19 Uhr verbunden mit Segensworten, die den Wunsch nach gegenseitiger Toleranz und Frieden ausdrücken. Vertreter des Rates der Religionen sprechen sie zwischen den einzelnen musikalischen Beiträgen.
Das „Interkulturelle Konzert für Toleranz und Frieden“ soll nach dem Willen der Veranstalter vom Leverkusener Bündnis gegen Antisemitismus, dem Jungen Theater Leverkusen und dem Rat der Religionen in der Stadt ein Zeichen für das friedliche Zusammenleben in der Stadt setzen. Denn, so Sunnhild Hungerberg vom Freundeskreis Leverkusen-Nof Hagalil: „Ich finde es unerträglich, wenn man hier seinen Glauben oder seine Meinung nicht mehr öffentlich kundtun kann.“ Oder, wie Michael Rosenfelder vom Bündnis gegen Antisemitismus bei der Vorstellung des Konzertprojektes sagte: „Wenn Menschen in Leverkusen und Umgebung Angst haben, ihr Jüdischsein zu zeigen, läuft was schief.“
Wenn Menschen in Leverkusen und Umgebung Angst haben, ihr Jüdischsein zu zeigen, läuft was schief.
Das Bündnis hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, mit vielfältigen Veranstaltungen für Verständnis zu werben, über Leben und Gesellschaft in Israel zu informieren und so seinen Teil zu mehr Verständnis füreinander beizutragen, so eben auch mit dem Konzert in der Christuskirche. Um dieses Ziel – Aktionen gegen Antisemitismus im weitesten Sinn zu fördern – ist auf der jüngsten Mitgliederversammlung auch die Satzung des Freundeskreises Leverkusen-Nof Hagalil erweitert worden, berichteten Kühnert und Hans-Jörg Schaefer, aktiv im Bündnis und seit kurzem Schriftführer im Freundeskreis Leverkusen-Nof Hagalil.
Auch den Bogen übers Mittelmeer hinweg zu Leverkusens israelischer Partnerstadt will man neu spannen. Denn die gemeinsamen Aktivitäten, wie Schüleraustausche und andere gegenseitige Besuche seien, so Emmy Kühnert, seit 20 Jahren Schatzmeisterin des Freundeskreises, seit Ende der 1990er-Jahre weitgehend eingeschlafen. „Wir haben die große Hoffnung, dass wir Menschen finden und die Partnerschaft neu etablieren“, so Kühnert. Auch Schaefer hofft, dass sich etwas ändert: „Wir wollen mit den Menschen in Israel auch in politisch schwierigen Zeiten in Kontakt bleiben.“
Über die Musik miteinander in Kontakt treten: Wenn das am Freitagabend in der Christuskirche im Publikum geschehen würde, wäre das wohl im Sinn der Organisatoren. Die Voraussetzungen dafür sind gut. Denn für das Ende des Konzerts haben die Veranstalter auch noch drei Lieder ausgesucht, bei denen das Mitsingen des Publikums ausdrücklich erwünscht ist. Und Singen verbindet.
Der Eintritt zum Konzert ist frei. Spenden werden erbeten.