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KulturDas ist das neue Bühnenprogramm der Stadt Leverkusen

Lesezeit 3 Minuten
Szene aus dem Objekttheater „Dimanche“.

Eine Besonderheit des kommenden Kulturprogrammes: Das Objekttheater „Dimanche“.

Das Programm zur neuen städtischen Kulturspielzeit für Leverkusen steht fest – wir geben einen ersten Ausblick.

Das neue Motto steht. Und es ist einmal mehr bedeutungsschwanger und wohlkalkuliert ausgewählt von den Verantwortlichen der „Kultur-Stadt-Lev“ (KSL): Die kommenden städtischen Kulturveranstaltungen finden in der im Oktober beginnenden Spielzeit 2023/24 unter dem Leitspruch „Licht-Gestalten“ statt.

Claudia Scherb, als Dramaturgin hauptverantwortlich für die Zusammenstellung des Programms, fragt dazu rhetorisch: „Pandemie, Krieg, Klimakrise – wer sucht da nicht Licht am Ende des Tunnels?“ Den möglichen lokalen Bezug – die beschlossene Auflösung des Eigenbetriebs KSL zum Jahresende – erwähnt sie nicht.

Aber auch in diesem Fall wird sich irgendwann die Frage stellen, ob die kulturelle Neuordnung den Menschen in Leverkusen nun Licht oder Schatten bescheren wird. Fest steht nur: Das Programm 23/24 soll wie gehabt ablaufen und – das betonten Politikerinnen und Politiker zuletzt ja immer wieder – nicht von der Umstrukturierung betroffen sein.

Leverkusen: Oper wieder im Programm

Erstmals seit längerer Zeit wird sogar wieder eine Oper auf dem Plan stehen: Am 5. Dezember präsentieren die Darstellenden des Theaters Osnabrück Giuseppe Verdis „La Traviata“ mit der jungen Sopranistin Sophia Theodoris in der Rolle der Violetta.

Sophia Theodorides.

Sie mimt die Violett in Verdis „La Traviata“: die Sopranistin Sophia Theodorides.

Die Aufführung steht dabei in direktem Kontext zu zwei weiteren Veranstaltungen: Am 15. November gibt es im Spiegelsaal des Schlosses mit „Oper légère: Traviata. Eine Schneewittchen-Variation“ den Versuch von Sängerin Franziska Dannheim und Pianistin Jeong-Min Kim, das komplexe Originalstück in den Kontext zu anderen Texten, Filmen, Figuren der Weltliteratur zu bringen (etwa „Pretty Woman“ oder „Frühstück bei Tiffany's“). Am 25. Apirl 2024 wiederum widmet sich das Stück „Meisterklasse“ von Regisseur Terrence McNally, gespielt vom Ensemble des Theaters Koblenz, der Vita von Sopranistin Maria Callas, die eben auch mit „La Traviata“ berühmt wurde.

Am 13. April 2024 gastiert dann das Objekttheater „Dimanche“ der belgischen Compagnien Chaliwaté & Focus im Forum. Selbiges wurde zuletzt unter anderem beim weltweit beachteten und Maßstäbe fürs Theater setzenden Fringe-Festival im schottischen Edinburgh entdeckt und gefeiert. Ein Coup der KSL-Leute also, nun auch Leverkusen dieses Schauspiel bescheren zu können.

Szenhe aus dem Theaterstück „Meisterklasse“.

Auszug aus dem Theaterstück „Meisterklasse“ über Maria Callas.

Vor allem Familien dürften angesprochen werden von der Aufführung des Stückes „Das Neinhorn“ nach dem gleichnamigen Bestseller des „Känguru-Chroniken“- und „Qualityland“-Schöpfers Marc-Uwe Kling, die am 20. Oktober im Forum ansteht. Verantwortlich zeichnen die Mitglieder des Atze-Musiktheaters Berlin.

Szene aus „Das Neinhorn“.

Marc-Uwe Klings „Das Neinhorn“ steht 2023/24 auch auf dem Programm.

Und apropos Musik: Mit dem Kinderorchester NRW, 2. Juni 2024, den Bayer-Philharmonikern um die furiose Dirigentin Bar Avni, 31. Dezember, und der Westdeutsche Sinfonia und ihren vier „Klassik-Sonntagen“, 24. September, 29. Oktober, 25. Februar, 21. April, kommen die Freundinnen und Freunde von sinfonischer Musik im großen Rahmen nicht zu kurz.

Stammgäste sind die Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie „Gauthier Dance“ aus Stuttgart, die in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen feiern und von Beginn an in Leverkusen auf der Bühne standen – dieses Mal am 15. Dezember mit dem vielsagenden Stück „15 Years Alive“.

York Höller

Er feiert seinen 80. Geburtstag – und wird dafür gefeiert: Der Leverkusener Komponist und Musiker York Höller.

Und auch York Höller ist Dauergast der KSL – was nicht verwundert: Der Komponist von internationalem Rang ist gebürtiger Leverkusener, feiert 2024 seinen 80. Geburtstag. Und tut das nicht zuletzt im Rahmen zweier Konzertes am 11. und am 14. Januar. Zunächst im Schloss mit dem Minguet Quartett und Nikolaus Friedrich. Dann im Studio des Forums, bei dem die aus Leverkusen stammenden Javier Huerta Gimeno (Violoncello) und Nina Gurol (Klavier) seinem Werk die Ehre erweisen.

Neu am Kulturprogramm der KSL, das ab sofort im Internet einsehbar ist, ehe ab August auch stadtweit die Kataloge dazu ausliegen werden, und das auch wieder die Sparten „Kleinkunst“, „Kammermusik“ und „Grenzgänger“ umfasst, ist übrigens der Umstand, dass es kostenlose Schultheatervorstellungen geben wird. In der Spielzeit 2022/23 besuchten nach Angaben der KSL rund 14.000 Menschen die 76 Veranstaltungen. 2023/24 stehen 78 Veranstaltungen auf dem Programm.