„Eine Müllhalde“Anwohner beunruhigt über Obdachlosenzelte in Niederfeldstraße

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Zelte zwischen den Sträuchern an der Niederfeldstraße

Leverkusen – Viel Müll, kaputte Zäune und einige Zelte. Rund um den Bunker in der Niederfeldstraße haben Obdachlose Lager aufgeschlagen. Das verunsichert die Anwohner. „Ich habe Angst, mit meinem Hund hier langzugehen“, sagt eine Anwohnerin. Sie habe Töchter, die sich ebenfalls fürchten würden. „Das ist für viele Kinder der Schulweg“, sagt sie. Ein weiteres Problem: „Die müssen ja auch ihre Hinterlassenschaften irgendwo lassen.“ Die Situation wirkt schwierig und ist für beide Seiten alles andere als optimal. Die Anwohner fühlen sich gefährdet, die Obdachlosen müssen zwischen Sträuchern, Wurzeln und Ratten campieren.

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„Uns hilft man hier nicht“, moniert eine weitere Anwohnerin: „Es passiert nichts.“ Sie habe Angst, „dass es hier bald aussieht wie in der Peschstraße“. Dort sind Dixi-Toiletten und Sichtschutze aufgebaut worden. Ein großes Problem ist der Müll, der in den Büschen herumliegt. Der lockt zum einen Ratten an und zum anderen stinkt er. „Es müsste hier mal aufgeräumt werden“, sagt die Anwohnerin. „Aber keiner fühlt sich zuständig.“ Die Frau berichtet, dass sogar Fahrzeuge angefahren kommen würden, die ihren Müll rund um den Bunker abladen. „Das wird hier eine Müllhalde“, sagt sie.

Drogen verkauft

Eine Gefahr sieht sie zudem darin, dass rund um den Bunker viele Drogen verkauft würden. Die Dealer treffen vor Ort auf die Obdachlosen, die direkt mit Drogen versorgt werden. Zeitweise seien sogar Autos gekommen, in denen Dealer saßen, „die richtig viel Geld dabeihatten“. Und auch aufgrund der vielen Hunde, die die Bewohner der Zeltstadt haben, sei die Situation ungenügend. „Es besteht immer die Gefahr, dass ein Hund zubeißt“, sagt die Anwohnerin. Bei der Polizei sei ihr dazu lediglich gesagt worden, dass der Gebissene dann „eben Pech gehabt“ habe. „Ich möchte generell nichts Böses“, betont sie, „aber das ist keine Lösung.“

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Die Zelte in der Moskauer Straße

Die Stadt Leverkusen erklärte auf Nachfrage: „Grundsätzlich halten sich Obdachlose im geduldeten Zeltlager am Bunker (Notschlafstelle) Moskauer Straße auf. Die Menschen, die sich dort aufhalten, nutzen meist regelmäßig den Tagestreff und vor dieser Zeit auch die Notschlafstelle. Wohnungslose psychisch kranke Menschen halten es aber zum Teil nicht in den Räumlichkeiten der Notschlafstelle aus. Andere zeigen teilweise ein «Messie-Verhalten», sodass sie weder in der Notschlafstelle noch im Tagestreff leben können. Bisweilen werden dann vorübergehend auch andere Örtlichkeiten, wie in diesem Fall der Bereich am Bunker Niederfeldstraße, aufgesucht.“

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Viel Müll in der Moskauer Straße

Dem Fachbereich Soziales sei die Problematik „insgesamt bekannt“, heißt es. Gemeinsam mit der Caritas würden langfristige Lösungen für Unterbringungsangebote für „Wohnungslose mit besonderem Betreuungsbedarf“ erarbeitet.

Weiter teilt die Stadt mit: „Der fortgesetzte Aufenthalt im Bereich um den Bunker Niederfeldstraße ist jedoch nicht gestattet. Am Montag, 28. Oktober, wurde durch den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) dort kontrolliert. Dabei wurde eine obdachlose Person angetroffen. Diese wurde nach Aufnahme der Personalien aufgefordert, den Platz zu verlassen.“ Das habe die Person auch getan, ihren Müll habe sie mitgenommen. „Grundsätzlich wird der KOD diesen Bereich in der nächsten Zeit verstärkt bestreifen. Die Avea soll beauftragt werden, den vorgefundenen Müll zu entsorgen. Bezüglich der Absicherung der Bunkerzugänge hat das Ordnungsamt Kontakt mit den Eigentümern aufgenommen“, betont die Stadt.

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