Bewegtes LebenEhemaliger Bayer-Mitarbeiter stellt Buch auf Frankfurter Buchmesse aus

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Die Frankfurter Buchmesse

Leverkusen – Seine Frau Irmgard studierte mit Anfang 50 Geschichte in Köln und Heinz-Günter Blöcker selbst verfasste mit Anfang 90 ein mehr als 400 Seiten starkes Buch. „Die Überlebenden“, lautet der Titel. Der Untertitel: „Ein Zeitzeuge erzählt.“ Der Berliner dbb-Verlag stellt es in diesen Tagen auf der Frankfurter Buchmesse vor. Der Autor hat es nach eigenen Worten „für alle Generationen“ geschrieben.

Kriegserfahrungen und die von Mangel, Kriegszerstörung und Arbeitslosigkeit beherrschten Nachkriegsjahre prägen die ersten Kapitel, abschließend wirft der Autor einen „sorgenvollen Blick auf neue, weltweite Umbrüche in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft durch die Globalisierung.“

Heinz-Günter Blöcker

Heinz-Günter Blöcker

Blöcker, der heute mit seiner Frau in einem Seniorenheim in Bad Honnef lebt, stellt in seinem Buch die Bezüge zu Bayer her, „weil ich mehr als 40 Jahre mein Zuhause im Bergischen Land hatte in Nähe meines Chemiekonzerns Bayer AG hatte.“ 1951 kam es zur zweiten Gründung von Bayer als Aktiengesellschaft und die Produktion ging einher mit dem Wirtschaftswunder. Entsprechend florierten die Auslandsverbindungen. Anfang der 60er Jahre lieferte das Unternehmen in der aufsteigenden Industriestadt Leverkusen in 133 Länder, Bayer agierte als Weltkonzern.

Leitende Funktion bei Bayer

Nach Stationen in Nordafrika ließ sich Blöcker 1953 zurück in Deutschland zum Industriekaufmann ausbilden, war zunächst Hilfskorrespondent in der Exportgruppe einer Abteilung, die auf den Verkauf von Chemikalien spezialisiert war. Das Gehalt: 460 Mark. Bald schon sollte er in Australien, Fern- und Nahost mehr von der Welt sehen.

Seit den frühen fünfziger Jahren war er in leitender Funktion bei Bayer, davon viele Jahre in Australien, der Türkei und in Brasilien. Bis zu seiner Pensionierung 1990 leitete er zehn Jahre die Region Lateinamerika mit 14000 Mitarbeitern.

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Heinz-Günter Blöcker, Jahrgang 1927, wurde in Kiel geboren. Nach der Schulzeit in Danzig war er von 1943 bis 1944 Flakhelfer der Luftwaffe an der Danziger Buch, unter anderem mit Günter Grass und Horst Ehmke. Der eine wurde Schriftsteller, der andere Bundesminister und Blöcker wurde anfangs Kaufmann im Groß- und Außenhandel und später dann noch Industriekaufmann. Als Zeitzeuge spannt er einen breiten Bogen und die Auslandsbeziehungen erhalten ebenso Raum wie die Rückkehr in die Konzernzentrale in den 80er Jahren.

Heinz-Günter Blöcker: Die Überlebenden. Ein Zeitzeuge erzählt, epubli Verlag Berlin, ISBN 978-3-7485787, 428 Seiten, 24.90 Euro.

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