Neue Zentrale noch im BauSo viele Geflüchtete hätten aktuell in Leverkusen Platz

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Die Flüchtlingsunterkunft an der Sandstraße

  • Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat das Ende des Flüchtlingspakts verkündet und lässt Flüchtlinge ungehindert in Richtung EU ziehen.
  • Tausende versuchen nun über Land und Wasser Griechenland zu erreichen.
  • Wäre Leverkusen gerüstet, sollte es dazu kommen, dass die Städte und Kommunen wieder mehr Geflüchtete aufnehmen müssen?

Leverkusen – Tausende Menschen harren derzeit an der griechisch-türkischen Grenze aus: Nachdem die Türkei am Wochenende ihre Grenze zur Europäischen Union geöffnet hatte, hat sich die Nachricht schnell verbreitet. Viele Flüchtlinge, vor allem aus Syrien, haben sich auf den Weg in die Grenzregion gemacht.

Noch ist unklar, wie die EU darauf reagiert, Ende der Woche beratschlagen die Außenminister der Mitgliedsstaaten, wie sie auf die neuesten Entwicklungen reagieren wollen. Was, wenn wieder deutlich mehr Flüchtlinge in die EU, nach Deutschland und nach Leverkusen gelangen?

Herzstück der zukünftigen Versorgung von Geflüchteten ist die zentrale Aufnahmestelle in der Sandstraße. Seit gut einem Jahr laufen die Bauarbeiten. Für insgesamt 18,15 Millionen Euro entstehen auf dem Areal acht Wohngebäude mit insgesamt 84 Wohneinheiten. Zuerst mussten die alten maroden Bauten abgerissen werden, 450 Menschen sollen hier nach Fertigstellung leben: 350 in den neuen Gebäuden wohnen, weitere knapp 100 im Bestandsgebäude 65/67.

Fertigstellung Ende 2020

Die Bauarbeiten seien bis jetzt deutlich vorangegangen, erklärte Stadt-Pressesprecherin Ariane Czerwon am Dienstag. Aktuell erfolgten bereits die Innenausbauarbeiten. Im Sommer seien dann die Außenanlagen dran. Danach erfolge der Einbau der festen Möblierung, die Begehungen und Abnahmen, sagte Czerwon und prognostizierte: „Momentan lassen die Baumaßnahmen erhoffen, dass die Fertigstellung Ende 2020 stattfinden kann.“

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Das bedeutet wiederum: Müsste die Stadt Leverkusen in nächster Zeit mehr Geflüchtete aufnehmen, würden sie auf die bisherigen Gemeinschaftsunterkünfte verteilt. Elf gibt es davon, verteilt auf neun Standorte. Insgesamt 960 Menschen können hier unterkommen.

Mitarbeiter der Stadt und der Caritas kümmern sich um den Betrieb der Unterkünfte und die Erstberatung der Bewohner, erklärte Ariane Czerwon. Aktuell sind knapp 70 Prozent der Plätze in den Gemeinschaftsunterkünften belegt. Würden jetzt deutlich mehr Flüchtlinge ankommen, hätte die Stadt ungefähr 300 Plätze zur Verfügung, rechnet Czerwon vor. Im Fall, dass das nicht reichen würde, wäre eine Option, die Mietverträge einzelner Container zu verlängern.

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