Die WGL hat zwar zehn Millionen Euro Förderung beantragt, aber vom Land nichts bekommen.
WGL-Bilanz für 2024Stadt-Tochter konnte keine neuen Wohnungen in Leverkusen bauen

Viel Platz ist noch an der Luisenstraße in Manfort. Bald will die WGL dort vier Häuser und ein Parkdeck bauen.
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Noch hapert es mit Neubauten bei Leverkusens größtem Vermieter. 2024 kam auf diesem Weg kein Quadratmeter hinzu bei der Wohnungsgesellschaft Leverkusen. Aber es wurden Bauanträge gestellt, heißt es im soeben vorgelegten Geschäftsbericht für das Jahr 2024. Dabei konzentriert sich die WGL auf Manfort: An der Bodelschwinghstraße sollen 19 Wohnungen entstehen, an der Luisenstraße 56, verteilt auf vier Häuser. Dort will die städtische Tochter auch ein Parkdeck mit 52 Plätzen bauen. Rund 60 Prozent der neuen Wohnungen sollen öffentlich gefördert werden; beim Bau setzt die WGL auf vorgefertigte Teile, um Kosten zu sparen.
Denn die enorm gestiegenen Baukosten sind ein enormes Problem, sagt WGL-Geschäftsführer Gerald Hochkamer. Viele Unternehmen im öffentlichen Sektor seien gar nicht mehr in der Lage, ihren Bestand auszubauen, obwohl das dringend erforderlich ist, wie sich auch in Leverkusen zeigt: Zum Bilanz-Stichtag am 31.12.2024 waren 2290 Wohnungsbewerber registriert, über 40 Prozent mehr als im Jahr davor.
73 Wohnungen mehr durch Kauf in Rheindorf
Auch die WGL leidet unter den Marktgegebenheiten. „Ein großes Hindernis für die Realisierung der Bauprojekte ist die unzureichende Verfügbarkeit von Fördermitteln in Leverkusen“, schreibt Hochkamer in seinem Geschäftsbericht. Die WGL habe zehneinhalb Millionen Euro Förderung beantragt; aber insgesamt seien nur knapp zehn Millionen nach Leverkusen geflossen – allerdings nicht an die WGL, sondern an andere Bauherren. Die Stadt-Tochter ging also leer aus.

WGL-Chef Gerald Hochkamer in der Musterwohnung am Königsberger Platz
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Nur durch einen großen Ankauf konnte die WGL im vorigen Jahr ihren Bestand um 73 auf nunmehr 7053 Wohnungen erhöhen. Das „Rote Haus“ am Königsberger Platz in Rheindorf wird gerade nach einer Totalsanierung wieder vermietet.
WGL ist auch der größte Gewerbevermieter
1713 Wohnungen waren zum Bilanzstichtag noch preisgebunden. Das ist wiederum ein Rückgang von 44 Wohnungen. Sie verteilen sich auf 462 Häuser. Damit ist die WGL der größte Wohnungsvermieter in Leverkusen. Dazu kommen 94 gewerbliche Einheiten, was die Stadt-Tochter nach eigenen Angaben auch zum größten Gewerbevermieter macht. 1694 Garagen oder Stellplätze in Tiefgaragen ergänzen den Bestand.
In diesen Bestand hat die WGL im Lauf des vergangenen Jahres reichlich 15 Millionen Euro gesteckt. Dabei sei versucht worden, sparsam zu sanieren, zum Beispiel in einem Haus „Am Hohen Ufer“ in Rheindorf: Dort seien erstmals 36 Bäder in serieller Bauweise mit vorgefertigten Elementen saniert werden. Das habe die Bauzeit je Bad auf zwei Wochen verkürzt. Auch bei der Sanierung der 73 Wohnungen am Königsberger Platz wurde mit Fertigelementen in den Bädern gearbeitet.
Durchschnittsmiete stabil
Die Mieteinnahmen der WGL sind 2024 auf rund 40,5 Millionen Euro gestiegen, ein Plus von rund eineinhalb Millionen. Die Durchschnittsmiete sei aber mit 6,34 Euro pro Quadratmeter unverändert geblieben. Der höhere Miet-Umsatz „resultiert im Wesentlichen aus Mieterhöhungen aufgrund von Neuvermietungen von Neubauten und Staffelmietvereinbarungen“, heißt es im Geschäftsbericht.
Der Überschuss des städtischen Tochterunternehmens ist voriges Jahr um gut eine halbe auf fünf Millionen Euro zurückgegangen. 2022 hatte die WGL sogar einen Überschuss von reichlich acht Millionen Euro erwirtschaftet. Geschäftsführer Hochkamer geht aber derzeit davon aus, in diesem Jahr wieder in die Nähe dieses Ergebnisses zu kommen. Er erwartet einen Überschuss von rund 7,7 Millionen Euro.