„Cockpit“ LeverkusenStreit um Flugplatz-Restaurant – Neueröffnung für Februar angekündigt

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Restaurant Cockpit am Flugplatz ist geschlossen, Fliegerstube soll kommen

Der Biergarten der Flugplatzgastronomie ist im Winter ohnehin geschlossen – aber auch das Restaurant ist zu.

Das Restaurant „Cockpit“ am Flugplatz Kurtekotten wurde im November kurzfristig geschlossen, es ist von internen Streitigkeiten zu hören.

Plakate an der Tür des Luftsportclubs Leverkusen am Flugplatz Kurtekotten verkünden eine „Große Neueröffnung“: „Spätestens ab dem 1. Februar sind wir voller Freude wieder für Sie da“, steht dort geschrieben. Unterschrieben ist es von dem neuen Pächter Florian Knupp, das Plakat trägt die Überschrift „Die Fliegerhütte“. So soll das Flugplatz-Restaurant demnach künftig heißen. Wegweiser tragen noch den alten Namen: „Cockpit“. 

Unter diesem Namen hat Heidi Daum neun Jahre lang das beliebte Restaurant geführt, bis es zum 1. November plötzlich geschlossen wurde. „Wir bedauern diese Entscheidung zutiefst und bitten um Entschuldigung für eventuelle Unannehmlichkeiten und Enttäuschungen, die dadurch entstehen“, schreibt die ehemalige Pächterin und entschuldigt sich auch für die Kurzfristigkeit. Auf Rückfrage möchte sie sich nicht genauer zu den Umständen äußern. 

Nach einer freiwilligen Geschäftsaufgabe allerdings klingt das nicht. Davon aber spricht Markus Ley, Vorsitzender des Luftsportclub Leverkusen: „Die Pächterin hat den Betrieb zum 31. Oktober eingestellt.“ Der Pächterwechsel sei im Einvernehmen geschehen. Nun solle der Innenraum des Restaurants mit seinen 60 bis 70 Sitzplätzen noch renoviert und dann im neuen Jahr möglichst bald eröffnet werden. „Das Restaurant wird in ähnlichem Stil geführt werden“, verspricht Ley.

Plakat an einer Tür

Die Neueröffnung der "Fliegerstube" wird am Eingang des Luftsportclubs angekündigt.

Hinter den Kulissen ist jedoch von Streitigkeiten zu hören: In die Verhandlungen über eine langfristig geplante Betriebsübernahme zwischen Heidi Daum und Florian Knupp soll sich der Luftsportclub als Verpächter eingeschaltet und Knupp unterstützt haben, um ihn von verhandelten Abstandszahlungen zu entlasten. Die Differenzen hätten den Geschäftsbetrieb so belastet, dass das Restaurant geschlossen und Insolvenz angemeldet wurde. Ob hier das letzte Wort bereits gesprochen ist, ist unklar.

Cockpit Inhaberin Heidi Daum.

Heidi Daum im August 2021 im „Cockpit“.

Auch der neue Pächter Florian Knupp bestätigt, dass die „Geschichte nicht so schön gelaufen ist“. Er ist seit 2015 Koch im „Cockpit“ gewesen, und es sei kein Geheimnis gewesen, dass er Interesse daran habe, den Laden einmal zu übernehmen. „Ich war aber immer daran interessiert, mich mit Heidi vernünftig zu einigen“, betont er. Das sei letztendlich nicht mehr möglich gewesen, weil sie sich „Berater zur Seite genommen hat, die sie meiner Meinung nach einfach schlecht beraten haben“, erklärt Knupp.

Nun wolle er sich aber auf die „Fliegerhütte“ konzentrieren: Diese werde komplett kernsaniert, der Außenbereich neu ausgestattet, unter anderem mit einer Grillhütte. Die Küche solle weiterhin gutbürgerlich bleiben, außerdem plane er Events wie „Live-cooking“ und „After-work-Partys“. Auch das Mittagsmenü, das vor allem von Mitarbeitenden von Bayer und Covestro gerne genutzt wurde, soll es wieder geben.

Um die Pausenzeiten nicht zu überziehen, hatte Daum ein Online-Buchungssystem eingeführt, über das Mitarbeitende ihr Essen so bestellen konnten, dass es bei Ankunft direkt auf dem Tisch steht. „Da machen wir schon mal 80 Essen in eineinhalb Stunden“, sagte Daum bei einem Interview mit dieser Zeitung vor zwei Jahren. „Mittags sind wir eine Art Außenstandort der Bayer-Kantine.“ Der Außenstandort ist derzeit geschlossen.

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