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AlttextilienDie Klamotten-Container in Leverkusen sollen bleiben, sonst wird es nur schlimmer

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Die Umgebung des Altkleidercontainers in der Kolonie II sieht gut aus, aber immer ist das nicht so.

Die Umgebung des Altkleidercontainers in der Kolonie II sieht gut aus, aber immer ist das nicht so.

Ein Bürgerantrag fordert die Abschaffung der Container. Eine Lösung für die Probleme rund um die Standorte ist nicht in Sicht.

Ein Bürger regt in einem Antrag an, die Altkleidercontainer der Avea in der Stadt abzubauen. Container sollen nur noch auf den Wertstoffhöfen der Avea aufgestellt werde. Der Antrag soll im kommenden Bürger- und Umweltausschuss am 20. November diskutiert werden. Als Ziel wird genannt: „Um eine weitere Vermüllung der Stadt zu vermeiden.“

Tatsächlich sind die Altkleidercontainerstandorte in den vergangenen Jahren vielfach zu Schmuddelecken verkommen. Liegen erstmal die alten Klamotten um einen der 172 Container, die über die Stadt verteilt sind, dann kommt schnell weiterer Müll hinzu. Auf der Suche nach teuren Kleidern werden die Container auch ausgeräumt, die Textilien aus den aufgerissenen Säcken liegen dann in der Gegend. Der Trend zu extrem billigen Textilien chinesischer Versender erhöht die Abfallmenge.

Die Stadtverwaltung lehnt die Einstellung der Sammlung nach Absprache mit der Avea aber trotz allem ab. In der Stellungnahme heißt es: Die Wertstoffhöfe sollen jetzt schon weitgehend ausgelastet sein. Außerdem zeigt die Erfahrung folgendes: Wenn die Leute keinen Altkleidercontainer am angestammten Ort finden, lassen viele die Kleidersäcke trotzdem dort zurück; wenn die auch noch aufgerissen werden, sieht es übel aus. Die Folge wäre eine noch schlimmere Vermüllung als jetzt schon. Oft stehen die Altkleidercontainer neben Glascontainern. Eine Lösung für das Müllproblem an den Sammelcontainern scheint kompliziert.

Alle Kleider werden irgendwann zu Alttextilien, bei der Entsorgung gibt es Probleme.

Alle Kleider werden irgendwann zu Alttextilien, bei der Entsorgung gibt es Probleme.

Seit dem 1. Januar schreibt eine EU-Richtlinie vor, dass brauchbare Alttextilien nicht mehr in den Restmüll geworfen werden dürfen, sind die Mengen noch mal angeschwollen. Künftig müssen sich Produzenten an der Entsorgung von Kleidern beteiligen. Um das zu erfüllen, sei damit zu rechnen, dass es bald zu den Avea-Containern zusätzliche private Sammelstellen in der Stadt geben werde, schreibt die Verwaltung in der Stellungnahme.

Alttextilien sollen schwer wiederverwertbar sein, Stoffe sind kaum zu recyclen. Ein früheres Geschäftsmodell, die Klamotten nach Afrika zu verkaufen, sei zusammengebrochen, hatte kürzlich die Geschäftsführerin des Bergischen Abfallwirtschaftsverbands auf einer Pressekonferenz in Burscheid erklärt. China habe das Geschäft übernommen. Aus Erlösen seien bei der Kleiderentsorgung Zuzahlungen geworden. Mit der Folge, dass sich karitative Organisationen aus der Sammlung zurückgezogen haben.

Eine Einstellung der dezentralen Sammlung würde daher dem gesetzlichen Ziel einer Getrenntsammlung dieses Abfallstroms zur möglichst hochwertigen Verwertung widersprechen, schreibt die Stadtverwaltung.