Mit dem Opladener Versorgungszentrum für Neurologie sollen Klinik und ambulante Medizin besser verzahnt werden.
KrankenhausreformWarum das Klinikum Leverkusen zwei Praxen übernimmt

Das Klinikum Leverkusen will die Opladener Neuropraxis von Dr. Winter und Kollegen übernehmen.
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Die Rede ist von einer „strategischen Chance“: Mit dem Jahreswechsel soll das Klinikum die Neuropraxis Lev Dr. Winter & Kollegen übernehmen. Neben Hans-Hermann Winter arbeiten vier Ärztinnen in den beiden Standorten der Praxis. Einer ist im Ärztehaus des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen an der Düsseldorfer Straße 14, der andere im Ärztehaus des Sankt-Remigius-Krankenhauses.
Für die beiden Geschäftsführer des Klinikums – André Schumann für den kaufmännischen Bereich, Anja Mitrenga-Theusinger für den medizinischen – dient der Praxiskauf der „weiteren Verzahnung mit dem ambulanten Sektor“, heißt es in einer Vorlage für den Stadtrat. Der musste dem Deal zustimmen, weil das Klinikum eine hundertprozentige Tochter der Stadt Leverkusen ist. Dazu kommt: Die Stadt übernimmt eine Ausfallbürgschaft über den Kaufpreis, denn die zunächst fälligen 750.000 Euro will sich das Klinikum komplett bei Banken leihen. 2027 bis 2029 sollen jeweils weitere 50.000 Euro nachgeschossen werden, sofern die erwarteten Umsatzziele erreicht werden.
Ziel: eine stärkere Marktposition
Mit Blick auf die Krankenhausreform sei es wichtig, „die Marktposition des Konzerns zu stärken“, ergänzen die Klinikum-Chefs. Denn mit „der Zentralisierung der medizinischen Versorgung entwickelt sich der Krankenhausmarkt überregional“. Durch die Übernahme eines neurologischen Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) könne das städtische Krankenhaus seine „Position im regionalen und überregionalen Versorgungsnetz nachhaltig stärken“. Mitrenga-Theusinger und Schumann sehen in Leverkusen und den angrenzenden Regionen „ein stetig steigendes Patientenaufkommen“. Das sei für die Zukunftsausrichtung des Klinikums „im Rahmen der neurologischen Versorgung, aber auch in der Wirbelsäulenchirurgie, der Neurochirurgie und der Gefäßchirurgie essenziell“.
Gründer Hans-Hermann Winter soll noch drei Jahre als Ärztlicher Leiter in der Neuropraxis arbeiten. Damit soll einerseits „die medizinische Kontinuität“, andererseits „die fachliche und organisatorische Integration in die Konzernstruktur Klinikum Leverkusen“ sichergestellt werden.

