BeiratWas Naturschützer zu versiegelten Flächen in Leverkusen sagen

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Eine Asphaltdecke mit Gully.

Bescheiden waren die Ergebnisse der Stadt bei ihren Bemühungen, Flächen zum Entsiegeln zu finden

Die Bemühungen der Stadt Leverkusen um Entsiegelung kamen gut an im Naturschutzbeirat, enttäuscht war man trotzdem.

Dass das Amt „Mobilität und Klimaschutz“ in der Stadtverwaltung wenigstens versucht, Flächen zum Entsiegeln zu finden, kam im Naturschutzbeirat erst einmal gut an. Das Ergebnis dieser Suche war allerdings so ernüchternd, dass die Natur- und Landschaftsschützer im Gremium ihre eigenen Schlüsse ziehen mussten.

Entsiegelungsbemühungen: Ernüchternd, wenn überhaupt

Das Amt hatte bei seiner stadtweiten Suche am Ende nur zwei Parkplätze in Manfort gefunden, mit denen jetzt etwas geschehen soll. An der Scharnhorst- und an der Borkumstraße. Aber auch diese Plätze können nicht vollständig und im eigentlichen Wortsinn entsiegelt werden, sondern allenfalls mit Rasengittersteinen versickerungsfähig gemacht werden. Und das auch nur jeweils auf einem Teil der Fläche.

Johanna Schmidt, die das städtische Projekt Entsiegelung betreut hatte, hielt einen Vortrag dazu. Es gibt einen grundsätzlichen Beschluss, geeignete Flächen zu suchen, aber auch die Pläne für eine Feuerwache Auf den Heunen zwingen die Stadt dazu: Die kann nach einem politischen Beschluss nur gebaut werden, wenn die 30.000 Quadratmeter, die für den Neubau versiegelt werden, anderswo in der Stadt zum Ausgleich entsiegelt werden.

Wir sind doch nicht mehr in den 1970er-Jahren, als es hieß: wachsen, wachsen, wachsen!
Nabu-Vorsitzender Hans-Martin Kochanek

Ernüchternd fanden die Mitglieder im Naturschutzbeirat dieses Ergebnis. Der Nabu-Vorsitzende Hans-Martin Kochanek sagte, dass in der Stadt Leverkusen grundsätzlich angesichts der Probleme mit dem Klima und dem Artenschutz bei der Neuversiegelung ein falscher Kurs gefahren werde. Als Beispiel nannte er den Landschaftsplanentwurf, auf dem wieder neue Siedlungsbereiche im Außenbereich auf heute grünem Land  eingezeichnet seien. „Wir sind doch nicht mehr in den 1970er-Jahren, als es hieß: wachsen, wachsen, wachsen!“

Der Beiratsvorsitzende Martin Denecke kam in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Pläne für die Leverkusener Feuerwache im Landschaftsschutzgebiet Auf den Heunen zurück: „Die Kompensationsidee ist fachlich einfach falsch. Das ist keine Meinung von mir, das weiß man!“ 

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