Leverkusener BadeseenDeutlich mehr Freizeitnutzung zugelassen

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Schild mit Verboten am Großen Silbersee in Leverkusen

Die Liste der Verbote ist lang am Großen Silbersee.

Längere Zeit wurde an der neuen Leverkusener Seenverordnung gearbeitet, die nun in Kraft tritt.

Verordnete Nachtruhe oder nicht? Darf auf den Badeseen gepaddelt werden? Und wie viel Naturschutz kann sein, wie viele Verbote und Kontrollen zu deren Einhaltung sind nötig? Rat und Verwaltung haben es sich nicht leicht gemacht und jetzt noch einmal an der gerade erst veröffentlichten neuen Seenverordnung herumgeschraubt. Die aktuelle Version soll kommende Woche im Stadtrat verabschiedet werden.

Mir tun die Angler wirklich sehr leid, aber wir können nicht alles absperren, wo sich wilder Müll findet
Stefan Hebbel, CDU

Betroffen sind davon der Hitdorfer See und der Große Silbersee in Küppersteg. Hier wird nachträglich nun doch die Nutzung von Stand-up-Paddling-Boards, Luftmatratzen und Badeinseln zugelassen. Auch wurde das ursprünglich vorgesehene nächtliche Verweilverbot ab 22 Uhr auf Antrag der CDU hin wieder gekippt, damit Besucher lange Sommerabende am See genießen können. 

In beiden Fällen hielten die Grünen im städtischen Finanzausschuss dagegen, wurden aber überstimmt. Fraktionsvorsitzende Roswitha Arnold sprach von einer völlig fehlgeleiteten Liberalisierung. Es müsse in der Verordnung doch darum gehen, die Seen zu schützen und nicht die Freizeitnutzung noch mehr auszuweiten. Sie erinnerte an einen Offenen Brief des Angelsportvereins Leverkusen, der sich erst am Wochenende nach einer Müllsammelaktion an die Politiker im Stadtrat gewandt und angesichts der enormen Vermüllung strengere Regeln für die Seen gefordert hatte.

Angler zurückgewiesen

Das verfängt bei der großen Mehrheit offensichtlich nicht. „Mir tun die Angler wirklich sehr leid, aber wir können nicht alles absperren, wo sich wilder Müll findet“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Hebbel. Und Monika Ballin-Meyer-Ahrens (FDP) meinte, es gehe hier doch lediglich um zwei der Seen. Die solle man doch großzügig für die Freizeitnutzung freigeben. 

Dennoch gebe es schutzwürdige Interessen, die gewahrt werden müssten, rief Michael Molitor für die Stadtverwaltung in Erinnerung. Der entsprechende Schutz sensibler Uferbereiche sei daher in der Verordnung enthalten und müsse kontrolliert werden. Die Kontrollen seien bereits ausgedehnt worden und würden weiter intensiviert, unterstrich Steffen Franzkowski vom Fachbereich Ordnung. Vor allem im Sommer sei da sehr viel los und werde wieder viel Müll anfallen. Allerdings könne der Kommunale Ordnungsdienst nicht rund um die Uhr präsent sein. 

Eine weitere Ausweitung der Freizeitnutzung wurde vorerst vertagt, bis eine örtliche und rechtliche Prüfung durch die Verwaltung geschehen ist. Opladen plus hat beantragt, einen eigenen Parkplatz für Wohnmobile am Hitdorfer See auszuweisen. Das ist zwar bereits von der zuständigen Bezirksvertretung abgelehnt worden, doch möchten die Opladener weiterhin Wohnmobilhalter mit einem Angebot in Hitdorf beglücken.

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