Leverkusener Pharma-SpezialistBiofrontera ist wieder flüssig

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Biofronteras Aktionäre – hier die Hauptversammlung – haben es nicht immer leicht. Jetzt ist frisches Geld da.

Biofronteras Aktionäre – hier die Hauptversammlung – haben es nicht immer leicht. Jetzt ist frisches Geld da.

Leverkusen – Es hat funktioniert: Biofrontera hat seine Pflichtwandelanleihe komplett im Markt platziert und so 7,9 Millionen Euro eingesammelt. Geld, das nach Aussage von Vorstandschef Hermann Lübbert sehr bald gebraucht wird: Das Unternehmen ist schwer von der Corona-Krise getroffen worden. Das liegt vor allem daran, dass Biofrontera mit seinem Hauptprodukt Ameluz überwiegend auf den US-amerikanischen Markt setzt. Dort waren phasenweise Arztpraxen geschlossen, mindestens aber scheuten die Patienten den Gang zum Doktor, um sich nicht anzustecken. Ohne Verschreibung gibt es jedoch keine Verkäufe der Salbe gegen oberflächlichen Hautkrebs. Dazu kommt: Das Unternehmen muss weiter investieren, etwa in Marketing und in ein weiteres Präparat.

Bei den Anlegern kam die Teilschuldverschreibung gut an: Die gut 2,6 Millionen Bonds, die zum Preis von je drei Euro wurden angeboten worden waren, waren deutlich überzeichnet; längst nicht jeder kam zu Zuge. Inzwischen werden die Papiere an der Frankfurter Börse gehandelt. Lübbert zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „In diesen herausfordernden Zeiten ist es uns gelungen, auch neue Investoren für die Biofrontera zu begeistern. Dies und vor allem die Nachfrage unserer bestehenden Aktionäre unterstreichen das Vertrauen des Kapitalmarktes in die Strategie der Biofrontera.“

Die Aktie macht einen Satz nach oben

Im Zuge der Emission hatte auch die Aktie der Manforter Pharmafirma einen Höhenflug erlebt: Am Dienstag touchierte der Kurs des Papiers die Marke von 5,30 Euro – aber das war nur ein kurzes Hoch: Inzwischen hat die Aktie wieder einen Euro Wert verloren. Dennoch stabilisiert sich das Unternehmen, obwohl der Geschäftsverlauf schon vor dem Corona-bedingten Einbruch enttäuschte: Das Ziel, im vorigen Herbst erstmals seit der Gründung im Jahr 1997 Gewinn aus dem laufen Geschäft zu erzielen, wurde deutlich verfehlt. Derzeit wagt der auf zwei Personen geschrumpfte Vorstand keine Prognose: Zu unsicher ist die Lage in der Pandemie.

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Am Donnerstag berichten Lübbert und Finanzvorstand Thomas Schaffer über die Ergebnisse des ersten halben Jahres. Das können sie entspannter tun, nachdem weiteres Kapital für Biofrontera gesichert ist.

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