Leverkusener VerkehrsregelungZebrastreifen in Quettingen ist illegal

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Als gefährlich eingestufter Zebrastreifen auf der Pfarrer-Jekel-Straße in Quettengen

Der als gefährlich eingestufte Zebrastreifen auf der Pfarrer-Jekel-Straße in Quettingen.

Die markierte Straßenüberquerung entspricht einer Reihe von Vorschriften nicht.

Kann eine markierte Fahrbahnüberquerung für Fußgänger illegal sein? Im Prinzip schon, wenn diese nicht den geltenden rechtlichen Regelungen entspricht. In Quettingen sind die Technischen Betriebe Leverkusen und der Fachbereich Tiefbau der Stadtverwaltung bei gemeinsamen Ermittlungen einem solchen Fall auf die Spur gekommen.

Der behördlich jetzt beanstandete Fußgängerüberweg befindet sich auf der Pfarrer-Jekel-Straße in Quettingen, nahe der Don-Bosco-Schule – und das schon seit langer Zeit. Allerdings ist der Zugang zum Zebrastreifen aufgrund der vorhandenen Bäume nicht gut einsehbar. Das gilt vor allem für Verkehrsteilnehmer, die von der Rolandstraße nach rechts auf die Pfarrer-Jekel-Straße einbiegen und den Überweg unmittelbar erreichen. Autofahrer und Fußgänger können einander dort erst sehen, wenn Letztere den Zebrastreifen schon betreten haben.

Diese „mangelnde Sichtbeziehung“ gilt als gefährlich. Denn Fußgängerinnen und Fußgänger würden mit dem Zebrastreifen in eine Art Scheinsicherheit gewogen, obwohl sie nahezu ungesehen die Fahrbahn beträten, während sich die Autofahrer aufs Einbiegen konzentrierten. „Obgleich es nach Auskunft der Polizei bislang noch nicht zu schweren Unfällen an dieser Stelle gekommen ist, birgt dies eine nicht unerhebliche Gefahrenquelle“, urteilt die Stadtverwaltung.

Verlegung der Querung ist nicht möglich

Nun soll der Baum aber nicht gefällt, sondern an seinem angestammten Platz erhalten werden. Und eine Verlegung des Zebrastreifens um einige Meter ist wegen des versetzten Baumbestandes und der vielen Grundstückszufahrten in diesem Straßenabschnitt auch nicht möglich. 

Außerdem befindet sich der Überweg in einer Tempo-30-Zone, was dort nur in Ausnahmefällen bei einer besonderen Gefährdung und hohem Verkehrsaufkommen üblich sei. Beides sei hier nicht der Fall, heißt es in einer schriftlichen Information der Verwaltung für die Stadtpolitiker.

Aktuelle Vorschriften sähen obendrein eine angemessene Beleuchtung von Fußgängerüberwegen vor. Würde diese in Quettingen installiert, wäre dies mit Kosten von rund 15.000 Euro verbunden – und die schlechte Einsehbarkeit aufgrund der Bäume bliebe dennoch erhalten.

Fazit der Verkehrsexpertise: Der Zebrastreifen kommt weg, weil es ohne ihn sicherer sei. Das soll geschehen, sobald die Baustelle auf der Lützenkirchener Straße endlich beendet sein wird. 

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