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„Live am Rhein“Gute Stimmung bei schlechtem Wetter im Leverkusener Neulandpark

Lesezeit 3 Minuten
Besucher sitzen in einem Park auf Bierbänken vor einer Bühne.

In den Regenpausen trauten sich etwas mehr Besucher auf die Bierbänke vor der Bühne.

Die erste Ausgabe von „Live am Rhein“ fiel dem regnerischen Wetter zum Opfer. Die Besucher sprachen aber größtenteils von guter Stimmung.

Regenschirme und Funktionsjacken, eingekauert unter einem Regenschirm hocken, anstatt zu tanzen, ist nicht gerade das, was man sich für ein Festival im Juni vorstellt. Dieses Szenario wurde allerdings Realität auf dem dreitägigen Musikfestival „Live am Rhein“, das am vergangenen Wochenende zum ersten Mal zahlreiche Besucher in den Neulandpark locken wollte.

Mit 5000 bis 6000 Menschen am Tag hatte Veranstalter Rainer Schmitz laut eigener Aussage gerechnet – vergleichbar mit den Besucherzahlen auf dem Weinfest, das er jeden Oktober im Neulandpark anbietet. Stattdessen seien es am Samstag nur um die 1000 Festivalgänger, schätzt Schmitz. Für dieses Wetter findet er die Besucherzahlen noch „zufriedenstellend“.

Seit zwei Jahren veranstaltet Schmitz „Wein am Rhein“. Dem Rentner macht es Spaß, Feste zu organisieren, etwas für die Allgemeinheit zu tun. „Als Rentner hat man sonst Langeweile, man muss etwas tun und ich will, dass in Leverkusen was passiert“, sagt er. Ihm gefällt außerdem der Neulandpark als Veranstaltungsfläche, den müsse man nutzen.

Als Rentner hat man sonst Langeweile, man muss etwas tun und ich will, dass in Leverkusen was passiert
Organisator Rainer Schmitz über seine Motivation, Feste im Neulandpark zu veranstalten

Für das Pfingstwochenende hat Schmitz ein Programm aus verschiedenen Coverbands zusammengestellt, das mit einer Bandbreite von Party über Rock bis zu ruhigerer Musik laut dem Veranstalter möglichst viele Zielgruppen ansprechen sollte: „Jim Buttons“, „Kärnseife“, „Pure Vocals“, „Rollercoaster“, „De Fründe“ und „Anni Ruggenti“ konnte Schmitz für sein Festival gewinnen. Dabei kündigt er letztere, italienische Band als das Highlight des Programms an. 

Aus den Reihen der Besucherinnen und Besucher fällt allerdings ein anderer Name öfter: „Wir sind für Kärnseife hier“, sagen zwei Düsseldorferinnen, die trotz des Wetters beste Laune haben. „Mit den richtigen Leuten ist die Stimmung gut, egal bei welchem Wetter“, sagen sie. Der einzige Kritikpunkt, den sie anzumerken haben, ist das Bier: „Ein Altbier wäre nicht schlecht, so müssen wir als Düsseldorfer Kölsch trinken“, lachen sie.

Die beiden hatten über die sozialen Medien von dem Festival erfahren und freuen sich auf die Live Musik. Die gäbe es mittlerweile viel zu wenig, wahrscheinlich seien Tickets für Live-Konzerte einfach nicht mehr bezahlbar für die Besucherinnen und Besucher, glauben sie. Umso wichtiger finden sie es, dass „Live am Rhein“ keinen Eintritt verlangt.

Wir würden wiederkommen, auch ohne besseres Wetter
Festivalbesucher bei „Live am Rhein“

Die anderen Festivalgänger sehen das ähnlich: „Wir freuen uns, dass es eine kostenlose Veranstaltung gibt, wo man gemütlich ein Bier trinken kann“, sagt eine Freundesgruppe aus Küppersteg. Sie finden allerdings, dass das Wetter die Stimmung dämpfe. „Das Wetter macht nunmal die Stimmung“, sagen sie mit einem Blick auf den bedeckten Himmel.

Unter einem Zelt nahe der Bühne steht eine gemischte Gruppe, eine Besucherin ist aus Hamburg in die Heimat gereist und möchte sich „Kärnseife“ nicht entgeghen lassen. „Im Wetter steckt man nicht drin“, sagt die Gruppe und ist begeistert von der Veranstaltung: „Wir würden wiederkommen, auch ohne besseres Wetter.“ Für das nächste Jahr wünschen sie sich nur mehr große Regenschirme – die könnte man ja wahlweise auch als Sonnenschirme benutzen, je nach dem, wie das Wetter beim nächsten Mal mitspielt.