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NaturschutzNabu und BUND Leverkusen stellen neues Programm vor

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Menschen mit Flyern

Die Naturschutzverbände Nabu und BUND sind zufrieden mit ihrer Entwicklung

Die Naturschutzverbände NABU und BUND in Leverkusen haben ihre Bilanz für die vergangenen eineinhalb Jahre gezogen – und das neue Programm für Herbst und Winter 2025/26 präsentiert.

Das Fazit fällt eindeutig positiv aus: Mehr Mitglieder, mehr Veranstaltungen und mehr Engagement in der Stadt. „Wir wollten die Stimme für die Natur in Leverkusen stärker machen – und es hat funktioniert“, sagte Hans-Martin Kochanek, Vorsitzender des Nabu Leverkusen. Die Mitgliederzahlen seien deutlich gestiegen, beim Nabu allein um 12 Prozent. „So manche Partei würde sich über einen solchen Zuwachs freuen“, kommentierte er augenzwinkernd.

Verdopplung des Angebots

Vor 2024 boten die Umweltverbände gemeinsam rund 45 Veranstaltungen pro Jahr an. Heute sind es etwa 100. Auch das Programmheft erscheint nun zweimal im Jahr und umfasst 63 Seiten. Das neue Heft mit Angeboten von September 2025 bis Februar 2026 liegt ab sofort an städtischen Infostellen und im Info-Treff an der Gustav-Heinemann-Straße aus, kann online heruntergeladen oder per Mail bestellt werden.

Enorm gewachsen sind auch die ehrenamtlichen Strukturen: Statt fünf gibt es inzwischen elf Teams, die sich unter anderem um Ornithologie, Naturgärten, Biotoppflege oder Social Media kümmern. Ein besonders beliebtes Projekt ist die Siebenschläfer-Live-Webcam, die mittlerweile mehr als 217.000 Aufrufe zählt und in sozialen Netzwerken über 10.000 Follower erreicht.

Neues Programm: Natur erleben und mitgestalten

Das frische Veranstaltungsprogramm bietet insgesamt 53 Angebote – vom Kinderkurs „Weihnachtswichtel gestalten“ bis zu Exkursionen in die Wahner Heide oder an den Monheimer Rheinbogen. 18 Veranstaltungen richten sich speziell an Kinder.

Auch die Streuobstwiesen rücken in den Fokus: Es gibt Kurse zum Obstbaumschnitt und Vorträge zur Geschichte des Obstanbaus in der Region. „Streuobstwiesen sind ökologische Hotspots, hier leben über 5000 Arten“, betonte Nabu-Schriftführerin Stefanie Bias.

Kritischer Blick auf Stadtplanung

Die Verbände setzen weiterhin stark auf Bürgerbeteiligung. Ob Müllsammelaktionen wie am „World Cleanup Day“ (20. September), die Rettung seltener Vogelarten oder Mitmachaktionen für Hobbyforscher – jeder kann einen Beitrag leisten. Besonders erfolgreich ist auch das Format „Golden-Ager Speeddating“, bei dem Menschen im Ruhestand passende Ehrenamtsmöglichkeiten finden.

„Naturschutz ist für alle möglich – ob beim Spaziergang mit Postkartenverteilen, bei der Biotoppflege oder sogar vom heimischen Balkon aus“, betonte Sprecherin Regine Kossler.

Neben den vielen positiven Projekten machten die Verbände auch deutlich, dass sie die Stadtpolitik kritisch begleiten. In einem Artikel im Programmheft fordern sie „das Ende der Salamitaktik“ in der Leverkusener Baupolitik. Konkret kritisieren Nabu und BUND Vorhaben wie die geplante neue Feuerwache im Landschaftsschutzgebiet oder das Sportinternat Kurtekotten im Außenbereich.