Nach der Explosion in BürrigLanxess muss die Produktion drosseln

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Der Eindruck täuscht: In Bürrig geht nichts mehr in Sachen Produktionsabfall – und die Wartung in der Dormagener Anlage zwingt Lanxess nun, seine Produktion zu drosseln. 

Leverkusen – Ein Entsorgungsnotstand droht im Chempark, und mindestens für Lanxess hat das erhebliche Folgen: Ab Donnerstag nimmt Currenta auch die Dormagener Verbrennungsanlage für Sondermüll vom Netz. Dort stehe die jährlich fällige Revision an, so der Chempark-Betreiber. Sie soll fünf Wochen dauern.

Das Problem: Seit der Explosion am 27. Juli in Bürrig nimmt die Dormagener Anlage erhebliche Teile der Produktionsabfälle auf, die in Leverkusen anfallen und sonst unweit des Werks behandelt wurden. Unter den Abfall-Lieferanten ist Lanxess besonders betroffen. Konzernchef Matthias Zachert hat deutlich gemacht, dass der Wartungsstillstand in Dormagen die Produktion beeinträchtigen wird, „weil die Entsorgung nicht gesichert ist“. Das werde auch das Ergebnis des Spezialchemie-Konzerns für das gesamte Jahr leicht negativ beeinflussen, sagte der Lanxess-Chef, als er die sonst durchaus zufriedenstellenden Zahlen für das dritte Quartal präsentierte.

Fünf Wochen Stillstand

Currenta hat umfangreiche Arbeiten an Drehrohrofen und Abhitzekessel angekündigt. Alle Anlagenteile würden eingehend überprüft, Tauschteile turnusgemäß gewechselt. Das sei mit den Behörden abgestimmt, wird betont. Vorstandschef Frank Hyldmar räumte ein, dass die Entsorgung von Abfällen aus der Produktion seit der Explosion und dem daraus folgenden Komplett-Stillstand der Bürriger Sondermüll-Verbrennung ohnehin sehr angespannt sei. „Sie verschärft sich durch die Revision in Dormagen.“

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Currenta arbeite zwar eng mit seinen Kunden zusammen, um Entsorgungslösungen zu finden: „Uns ist bewusst, dass diese Situation für die betroffenen Kunden schwierig ist“, unterstreicht Technik-Vorstand Hans Gennen. Dennoch stürzt das die großen Produzenten unter dem Bayer-Kreuz in erhebliche Probleme. 

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