Vorreiter im NaturschutzOpladener Naturgut baut deutschlandweites Netzwerk auf

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Die Vertreterinnen und Vertreter von vier Bildungszentren in Deutschland trafen sich in Leverkusen, um das Projekt zu besprechen: Weitere Einrichtungen sollen sich anschließen, damit am Ende ein großes Bildungsnetzwerk entsteht.

Leverkusen – Dass das Naturgut auch bundesweit Vorreiter ist, gibt es nun schriftlich: Als Förderzusage. Mehr als eine Million schießt das Bundesumweltministerium für das aktuelle Projekt „Bildung Klima plus 56“ dazu. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Netzwerk aus verschiedenen Bildungseinrichtungen, die sowohl selber mehr für die Umwelt tun möchten, aber auch die Umweltthemen weitergeben wollen.

Das Naturgut nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein, es hatte die Initiative angestoßen und lud nun Ende November drei weitere größere Natur-Bildungszentren nach Leverkusen ein. Der Einladung folgten das Klimahaus Bremerhaven 8° aus Norddeutschland, die Auwaldstation Leipzig aus Ostdeutschland, die LBV-Umweltstation Rothsee aus Süddeutschland. Gemeinsam mit dem Naturgut, das den Westen der Republik abdeckt, soll jeder der vier Einrichtungen 14 weitere Bildungseinrichtungen anwerben und gemeinsam ein großes bundesweites Netzwerk zum Thema Umweltschutz und Bildung bilden.

Weiterbildungen ermöglichen

Es sollen Fortbildungen angeboten werde, man hilft sich bei Ausstellungen, unterstützt die jeweilige Bildungseinrichtung dabei, die eigenen Klimaziele zu hinterfragen und die Maßnahmen zu optimieren. Teilweise auch ganz konkret und simpel: Druckt man auf Recyclingpapier, beidseitig? Hat man energiesparende LED-Leuchten installiert?

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Die Verteter der vier Naturschutzzentren und Dezernent Alexander Lünenbach.

Ute Rommeswinkel vom Naturgut erzählt davon, dass eine nordische Einrichtung mit Aquarium die tiefgekühlten Fische, die als Futter für die Tiere dienen sollten, morgens mit heißem Wasser aufgetaut hatte. Warum nicht einfach abends schon den Fisch rausnehmen und auftauen lassen? „Es kommt alles auf den Prüfstand“, sagt Rommeswinkel. Das Beispiel konnte die Pressesprecherin des Naturguts nennen, da es von 2017 bis 2020 bereits eine Vorgängerinitiative gegeben hatte. Der Abschlussbericht fiel so positiv aus – die Einrichtungen konnten bis zu 30 Prozent ihrer Treibhausgase einsparen – dass das Bundesumweltministerium nun auch das Nachfolgeprojekt fördert.

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„Die Bildungslandschaft wird gestärkt“, freut sich Sebastian Günther von der Auwaldstation Leipzig. Politisch hätten es Umweltinstitutionen im Osten nicht immer leicht, sagt er. Im Verbund habe man „eine lautere Stimme, um auf sich aufmerksam zu machen“.

Idealerweise soll nun zwei Mal im Jahr ein Treffen stattfinden, bei dem sich alle Mitglieder des Netzwerks austauschen. Das Naturgut konnte von der Bundesförderung eine Stelle und eine 450-Euro-Kraft einstellen, die sich schwerpunktmäßig um das Klima-Netzwerk kümmern sollen. Eine „wichtige Sternstunde“ nannte Naturgut-Leiter Hans-Martin Kochanek das Projekt, das auf drei Jahre angelegt ist. Und auch Umweltdezernent Alexander Lünenbach sprach bei der Kick-Off-Veranstaltung von „bundesweiter Anerkennung“ der Arbeit der Leverkusener Umweltschützer.

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