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Preisgekröntes Start-upEine Leverkusenerin zeigt, wie Nagellack nachhaltig wird

Lesezeit 3 Minuten
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In großen Teilen jetzt schon „bio“: der Nagellack, den Sabine Oberpriller in ihren „Alpha Laboratories“ entwickelt hat.

Leverkusen – Sabine Oberpriller weiß das: „Herkömmliche Nagellacke haben so viele Schwächen, sie stinken und splittern schnell ab. Da wollte ich neue Möglichkeiten finden, das zu verbessern“, erklärt die Frau, die „Alpha Laboratories“ ins Leben gerufen hat.

2019 bewilligte ihr das Land ein Gründerstipendium, das ihr die Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein in Krefeld ermöglichte. Gemeinsam entwickelten sie bis 2020 einen Nagellack, der zwar eine Reihe Vorteile gegenüber lufttrocknenden Lacken, Gellacken und Nagelmodellagen hatte, sich jedoch immer noch aus synthetischen Stoffen zusammensetzte.

Lackchemiker helfen bei der Rezeptur

In einem zweiten Anlauf und mit weiteren Fördergeldern gelang es mit Unterstützung von Professor Bernd Strehmel aus dem Fachbereich Lackchemie eine nachhaltigere Rezeptur zur entwickeln, bei der zwei der fünf größten Inhaltsstoffe von Nagellacken durch nachhaltige, bio-basierte Alternativen ersetzt werden. Jetzt wird getestet, ob die anderen Bestandteile ebenso durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden können. Geruchlos, lange haltbar und schnell aushärtend – damit kann das Produkt laut Oberpriller bei Nagelstudios und Endkonsumenten punkten. Sein Preis soll bei 19,90 Euro liegen.

Unerwartet belohnt wurde die 34-Jährige Mitte Januar für ihr Streben nach Nachhaltigkeit durch die Bronze-Auszeichnung des Netzwerks „Zenit“, das nachhaltige und innovative Projekte auszeichnet. Die Gründerin erinnert sich: „Ich hab die Unterlagen erst am letzten Tag der schon bereits verlängerten Einsendefrist abgegeben. Ich hab nicht damit gerechnet soweit zu kommen.“ Von insgesamt 28 eingereichten Beiträgen gelang es ihr mit ihrer Idee den dritten Platz zu belegen.Ein Jahr kann die Jungunternehmerin, die seit 2012 in Leverkusen lebt, die Vorzüge des Netzwerks und die Möglichkeit des schnellen und direkten Austauschs zwischen Unternehmen nutzen.

Hilfreiches Netzwerk im Probierwerk

Unterstützt wurde sie von Beginn an durch das Probierwerk an der Stauffenbergstraße in Opladen, in dem sie seit 2019 arbeitet, und die Wirtschaftsförderung. „Das Team war immer eine super Hilfe bei Fragen und hat mir auch das Gründerstipendium empfohlen. Das Netzwerk ist hilfreich und wichtig“, sagt die 34-Jährige.

Von der Entwicklung hin zum Produkt: Oberpriller hofft, dass das laufende Projekt mit der Hochschule in diesem Sommer abgeschlossen werden kann, um dann die Patentierung und Produktion bis Ende des Jahres in Angriff nehmen zu können. Wie lange die Patentierung tatsächlich in Anspruch nehmen wird, lasse sich aber noch nicht abschätzen. Auch Männer möchte sie mit ihrem Produkt erreichen. Ein durchsichtiger Schutzlack soll die Nägel beispielsweise bei den Strapazen handwerklicher Arbeit schützen.

Die studierte Modedesignerin hat nach mehrjähriger Tätigkeit in der Modeindustrie zeitgleich mit dem Start-up ihre Werbefirma „Bestseller Marketing“ gegründet. Sie erhofft sich, durch Vorkenntnisse im Marketing schnell eine eigene Marke aufbauen zu können. Auf Nachhaltigkeit setzt die Gründerin nicht nur mit der Rezeptur: Leere Fläschchen sollen an bestimmten Standorten wieder aufgefüllt werden können. „Das ist aber noch in der Schwebe“, betont Sabine Oberpriller.

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Den Prototyp einer kompakten UV-Lampe, die es braucht, um den Nagellack aushärten zu lassen, gibt es zwar bereits. Mit der Entwicklung stehe sie aber noch am Anfang. Die Lampen sollen laut der gebürtigen Bayerin zukünftig möglichst in Deutschland oder in Europa produziert werden.