Ein Paar mit drei Kindern aus Armenien lebt seit mehr als zehn Jahren in Deutschland. Zwei Kinder sprechen ausschließlich Deutsch, es liegt nichts gegen sie vor.
Drei Kinder betroffenProtest gegen geplante Abschiebung einer Leverkusener Familie

Petition gegen die Abschiebung einer Leverkusener Familie
Copyright: Stefanie Schmidt
Gegen die geplante Abschiebung einer Leverkusener Familie formiert sich Protest. „Wir sind dagegen!“, formuliert die Schülervertretung der Gesamtschule Schlebusch unmissverständlich in der von ihr gestarteten Petition, die bereits mehr als 2000 Menschen unterschrieben haben.
Es geht um eine Familie, die aus Armenien stammt, aber bereits seit mehr als zehn Jahren in Deutschland lebt. Zwei der drei Kinder im Alter von vier, zehn und 13 Jahren sind hier geboren, sprechen ausschließlich deutsch. Nun soll die Aufenthaltsgenehmigung der Familie nicht verlängert werden: Noch in diesem Jahr soll sie abgeschoben werden.
Kinder sprechen nur Deutsch
Die beiden älteren Kinder besuchen die Gesamtschule Schlebusch. „Sie sind hier aufgewachsen. Nun sollen sie aus ihrer gewohnten Umgebung herausgezogen werden“, klagte die Schülervertretung. Erschwerend komme hinzu, dass bei einem Kind eine Lernschwäche vorliege. Gegen die Familien lägen keine Strafanzeigen vor, die Eltern sind erwerbstätig.
Alles zum Thema Römisch-katholische Kirche
- Schock-Werners Adventskalender (6) „Viel hilft viel“ – Abgefahrenes vom heiligen Nikolaus
- Schulbau Für Grundschule in Bergisch Gladbach ist das Ende der Leidenszeit in Sicht
- Drei Kinder betroffen Protest gegen geplante Abschiebung einer Leverkusener Familie
- Postapokalyptische Suche nach Kunst Das sind die DVD-Highlights der Woche
- Turbulente Amtszeit Tebroke kandidiert nicht mehr als Rhein-Bergs CDU-Vorsitzender
Das bestätigt Alicia Aguado Puertas, die sich ebenfalls an die Redaktion gewandt hat. Sie ist Erzieherin in einer katholischen Kita in Opladen, die das jüngste Kind besucht. „Alle drei Kinder sprechen ausschließlich Deutsch und sind vollständig in ihrem sozialen Umfeld verwurzelt. Sie besuchen Schule und Kindergarten, haben Freundschaften aufgebaut und kennen kein anderes Leben als das hier in Deutschland.“
Gut integriert und unauffällig
Die Familie sei gut integriert, lebe unauffällig und bemühe sich seit Jahren um ein gesichertes Aufenthaltsrecht. „Die plötzliche Abschiebung würde nicht nur ihr Leben abrupt aus der Bahn werfen, sondern auch das Wohl der Kinder massiv gefährden“, sagt Aguado Puertas.
Ich habe hier sehr viele Freunde und ich liebe meine Schule, ich gehe gerne Fußball spielen und habe Träume Fußballprofi zu werden. Können sie uns alle helfen, damit wir in Deutschland bleiben?
Bereits im vergangenen Jahr hat der Fall des jungen Dachdecker-Lehrlings Sekou Sidibe für Empörung gesorgt, der trotz laufender Ausbildung und guter Integration nach Guinea abgeschoben werden sollte. Nach monatelangem juristischem Tauziehen mit dem Ausländeramt der Stadt wurde ihm zumindest eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung ausgestellt, mit der er seine Ausbildung fortsetzen konnte.
Die Gesamtschüler schließen die Petition mit: „Bitte unterstützen Sie uns dabei, den Verbleib unserer Freunde und Mitschüler in Deutschland zu sichern. Denken Sie daran, wie sie sich fühlen würden, wenn sie plötzlich in die Fremde abgeschoben werden würden.“
In den Kommentaren unter der Petition findet sich auch einer, der mit „Max, 5a an der GLS“ unterschrieben ist: „Dieser Text geht über mich und meine Familie. Ich habe hier sehr viele Freunde und ich liebe meine Schule, ich gehe gerne Fußball spielen und habe träume Fußballprofi zu werden. Können sie uns alle helfen, damit wir in Deutschland bleiben?“

