Radio LeverkusenDer Chefredakteur geht und macht bald Stadtmarketing

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Der Chefredakteur geht von Bord: Daniel Hambüchen beim Gespräch über seine Radiozeit und die Zukunft im neuen Beruf.

Der Chefredakteur geht von Bord: Daniel Hambüchen beim Gespräch über seine Radiozeit und die Zukunft im neuen Beruf.

Leverkusen  – Der Moment, in dem er seinen Abschied verkündete, hätte nicht schlechter gewählt sein können. Gleichwohl, sagt Daniel Hambüchen, habe er keine andere Wahl gehabt: „Ich war zu dem Zeitpunkt in Corona-Quarantäne, konnte und wollte das aber nicht mehr länger hinauszögern.“

Und so sagte er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des von ihm knapp zehn Jahre lang als Chefredakteur geleiteten Teams von Radio Leverkusen jüngst eben per Zoom-Konferenz „Adieu“. Denn: Zum ersten Mai wird Daniel Hambüchen den Sender verlassen und eine Stelle im Stadtmarketing antreten.

Tränen bei allen

Und was sich dann, unmittelbar nach der Übermittlung dieser wichtigen Botschaft via Computer, vor seinen Augen – und eigentlich auch in selbigen – abspielte, beschreibt er so: „Ich bin weinend zusammengebrochen. Meine Stimme war weg. Und ich habe in viele weinende Gesichter geblickt.“ Wahnsinnig traurig sei das gewesen. Aber auch irgendwie schön, denn: „Das hat mir gezeigt, dass ich wertgeschätzt werde.“ Dass er irgendwas richtig gemacht haben muss als Chef.

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Daniel Hambüchen hat ihn sich ja auch nach eigenen Worten alles andere als leicht gemacht, diesen Entschluss: „Ich habe lange mit mir gerungen und den Familienrat einberufen.“ Er habe gleichwohl immer gesagt: „Mein Herz hängt am Sender. Aber ich werde das nicht bis zu Rente machen. Irgendwann fehlt der frische Impuls, den ich einbringen kann. Ich werde älter. Das Team aber ist ein junges. Ich wachse raus.“

Den Gedanken folgten Taten

Und als Daniel Hambüchen davon hörte, dass die Stadtverwaltung jemanden suchte fürs Marketing, sah er die Chance gekommen, diesen Gedanken Taten folgen zu lassen und noch einmal etwas Neues in Angriff zu nehmen. Trotz des „tollen“ Teams, das er bei Radio Leverkusen um sich hatte und dessen Großartigkeit er immer wieder sehr ehrlich und emotional anführt, wenn er darüber spricht.

Sein Trost für die Verlassenen beim Sender, die zunächst einmal von Kaya Seliger angeleitet werden, bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden ist: „Ich bin nicht aus der Welt.“ Im Gegenteil: Daniel Hambüchen ist weiter dort, wo er am liebsten ist: In seiner Heimatstadt. „Ich kann hier weiter wirken und mich einbringen und werde Bekannte immer wiedertreffen.“

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Was ihn an der neuen Stelle mitunter reizte: Daniel Hambüchen kennt Arthur Horváth, der das Stadtmarketing leitet, sehr gut. „Ich habe zusammen mit ihm schon tolle Sachen auf die Beine gestellt.“ Dazu zähle er etwa die Leverkusen-Hymne, die von Radio Leverkusen mit kreiert und eben auch von Arthur Horváth, seines Zeichen Musiker, mit eingesungen wurde. Oder das gemeinsame Konzert des Opladener Sängers mit den Bayer-Philharmonikern im Erholungshaus, das der Sender veranstaltet hatte.

Kurzum: Gute Voraussetzungen sind das dafür, dass Daniel Hambüchen auch in Zukunft Spaß an seiner Arbeit haben wird. Auch ohne sein Radio-Team, mit dem er mehrere nationale Preise gewann.

Nur eines werde ihn in Zukunft sicherlich irritieren: „Noch fällt es mir schwer, mir vorzustellen, morgens mit dem Rad am Sender vorbeizufahren, das Kind in die Kita zu bringen – und dann ins Rathaus zu fahren.“

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