SaisoneröffnungDie Fans feiern Bayer 04 trotz peinlicher Pokalpleite

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Versöhnliche Saisoneröffnung: Für die Profis gibt es bei der Vorstellung der Mannschaft Applaus.

Leverkusen – Kevin Stoll ist ehrlich: „Heute Morgen hatte ich zuerst nicht so wirklich Lust, herzukommen“, sagt er, dabei ein wenig schief grinsend. Und wer will es ihm verdenken: Kevin Stoll ist zwar Mitarbeiter des Bayer-04-Servicecenters und als solcher natürlich unverzichtbarer Teil dieser offiziellen Saisoneröffnung der Werkself. Sprich: Er muss dabei sein, wenn an diesem Sonntag eine Woche vor dem ersten Spieltag rund um die BayArena die neue Fußballspielzeit eingeläutet wird.

Aber er ist eben auch Fan. Und als Fan war Kevin Stoll am Tag zuvor in Elversberg und sah dort das schmachvolle 3:4 in der ersten Runde des DFB-Pokals seines Teams. Raus gegen einen Drittliga-Neuling. Das ist schon ein bisschen peinlich. Nichtsdestotrotz kann das passieren. Ist eben Fußball. Pokal. Eigene Gesetze und so.

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Probesitzen für die Dauerkarte

Und somit ist Kevin Stoll denn auch recht schnell recht aufgeräumt bei der Sache und berät mit seinen Kolleginnen und Kollegen Fans in Sachen Kartenverkauf. Familie Gassen aus Rheindorf etwa - Mutter Claudia, Vater Peter, Tochter Sina und Sohn Nick – erwirbt vier Tickets für das Heimspiel gegen Hoffenheim. „Wir freuen uns, dass es wieder losgeht, auch wenn das gestern nix war“, betont Claudia.

Andere wiederum wollen sich schnell noch eine Dauerkarte sichern. Der Clou: Wer das heute tut, kann bei einer Stadionführung gleich mal auf dem ausgewählten Sitzplatz probesitzen.

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Nicht nur Fan-Familie Gassen aus Rheindorf (v.r.: Nick, Sina, Peter, Claudia) sicherte sich Tages- oder Dauerkarten für einen „Lieblingsplatz“ im Stadion.

Gefeierte Profiteams

Stehen wiederum ist bei der Saisoneröffnung auf der Bühne im Schatten der VIP-Tribüne angesagt, wo Stadionsprecher Tobias Ufer und seine Kollegin Petra „Pitti“ Dahl zunächst das Frauen-Profiteam begrüßen und dessen neuem Trainer Robert de Pauw die gleichsam warmen wie einladend-herausfordernden Worte an die Fans entlocken: „Ich habe gehört, dass ihr hier von der Werkself sprecht. Es wäre toll, wenn wir in der kommenden Saison dann mit Eurer Unterstützung bei unseren Spielen von der Werkszwölf reden können.“ Dafür gibt es herzlichen Applaus.

Und den bekommen letztlich auch die Herren Profis – das Pokalaus am Tag zuvor hin oder her. Gut eineinhalb Stunden verzögert sich ihr Bühnenauftritt - Training und ein paar ernste Worte nach dem ersten Pflichtspiel waren zuvor noch angesagt. Ob der immer noch grassierenden Pandemie gibt es auch keine Autogrammstunde für die gut 3000 anwesenden Fans. Und manch einer der Profis schaut auch noch ein wenig zerknirscht drein.

Aber: Das Versprechen nicht zuletzt von Trainer Gerardo Seoane, 2022/23 wieder die Top 4 der Liga angreifen und in der Champions League maximal weit kommen zu wollen, stellte die Zeichen schnell auf Versöhnung und eine gelungene Saisoneröffnung.

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