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Das Schwimmbad Bergisch Neukirchen ist für Leverkusen unverzichtbar

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Hallenbad Bergisch Neukirchen.

Die Sanierung des Hallenbades Bergisch Neukirchen ist seit 2019 geplant.

Nichtschwimmerquoten von bis zu 90 Prozent an Leverkusener Grundschulen - mehr Argumente braucht es nicht, findet unsere Autorin.

Ein Problem löst die geplante Absage der Sanierung des Hallenbads Bergisch Neukirchen: 18 Schulen, sechs Vereine und die städtische Schwimmschule Aquavital können hier weiterhin Schwimmunterricht geben. Zumindest, solange nichts Unvorhergesehenes passiert, was bei einem mehr als 50 Jahre alten, unsanierten Schwimmbad ja durchaus vorkommen kann. Das Bad musste bereits einmal wegen eines Defekts an der alten Belüftungsanlage für einige Tage geschlossen werden.

Die Zahl der Schulen und Vereine, die auf dieses Hallenbad angewiesen sind, zeigt dessen Bedeutung. Ertrinken zählt zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern im Alter bis 14 Jahre. Leverkusener Grundschulen haben Nichtschwimmerquoten von bis zu 90 Prozent. Mehr Argumente für ausreichende Schwimmkapazitäten braucht es nicht. Und schon mit dem alleine als Lehrschwimmbad genutzten Bad in Bergisch Neukirchen sind die Kapazitäten in Leverkusen knapp, nicht auszudenken, wie es aussehen würde, wenn das Bad komplett geschlossen werden müsste.

Stefanie Schmidt

Stefanie Schmidt

Stefanie Schmidt ist Redakteurin in der Lokalredaktion Leverkusen. Eigentlich wollte die Sportstudentin zur Fußball-WM 2006 nur mal kurz als Praktikantin in die Sportredaktion beim Kölner Stadt-Anzeig...

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Die Argumentation des Sportparks ist durchaus schlüssig: Wenn eine Sanierung so teuer wird, dass ein Neubau effizienter ist und das zugesprochene Fördergeld durch die Verzögerung ohnehin in Gefahr ist, mag es folgerichtig sein, das Projekt abzublasen. Auch der Hergang des Dilemmas ist nachvollziehbar. Dennoch reiht sich das Schwimmbad so in die Liste städtischer Bauten ein, die sich durch lange Planungsphasen immer weiter verteuert haben. Wie viel Geld und Arbeitszeit in sechs Jahren in die nun obsolete Planung geflossen sind, will man wohl gar nicht wissen.

Der Traum von einem Neubau ist schön – zumal, falls er wie von Opladen Plus vorgeschlagen, parallel zum Schwimmbetrieb realisiert werden könnte. Der Glaube daran fällt in der aktuellen Haushaltslage der Stadt schwer. Bleibt die Frage: Kann der Investitionsfonds des Bundes Leverkusen buchstäblich vor dem Ertrinken retten?