SilvesterIn Leverkusen ließ man es wieder so richtig krachen

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Menschen stehen in Imbach, um das Silvesterfeuerwerk in Leverkusen zu bewundern

Wo geht man hin, wenn man den Überblick haben will? Nach Imbach

Nach zwei Jahren mit Einschränkungen gab es für Freunde des Feuerwerks kein Halten mehr. Aber die Hinterlassenschaften bereiten Frust.

„Frohes neues Jahr, Leverkusen!“ Ob gemütlich beim Raclette im engsten Kreise, bei einer großen privaten Party, beim Um-die-Häuser-Ziehen in Wiesdorf oder mit Blick auf das Feuerwerk über der gesamten Stadt von Imbach aus: Die Leverkusenerinnen und Leverkusener begrüßen das neue Jahr mit lautem Böllern, Pfeifen und Zischen.

„Es fühlt sich wieder an wie vor der Pandemie“, findet Nils aus Bürrig. Die überaus milden Temperaturen von um die 15 Grad um Mitternacht zogen die Feierfreudigen und Schaulustigen ins Freie. Im Stadtzentrum um den Wiesdorfer Platz, entlang der Kölner Straße in Opladen und entlang der Bismarckstraße an der Bay-Arena sind viele Böllerfans zusammengekommen. Sie sind ausgerüstet mit großen Mengen an Feuerwerksbatterien, -fontänen und -raketen, die den Nachthimmel in leuchtende Farben tauchen, bevor sich ein dichter Dunst breit macht. Dem Brauchtum nach sind also sicher alle bösen Geister aus Leverkusen für das neue Jahr vertrieben. Ein organisiertes Großfeuerwerk, wie dieses in Debatten der letzten Zeit gefordert wurde, gibt es dabei nicht.

Geheimtipp Imbach

Stattdessen im Vergleich zu den vergangenen beiden Jahren wieder umso mehr privates Feuerwerk. „Von hier kann man ja fast über die ganze Stadt gucken“, freut sich eine Dame. Sie hat sich wie viele andere einen Platz in Imbach gesichert – am Hang zwischen Opladen, Bergisch Neukirchen und Leichlingen gibt es in der Nacht eine weite klare Sicht. Viele haben ihre Autos mitgebracht. „Ein echter Geheimtipp hier“, sagt sie und genießt sie das Spektakel.

Raketen steigen in Leverkusen in den Himmel

Feuerwerk ist Nachbarschaftssache

Am Sonntagmorgen sind die unschönen Spuren einer wilden Partynacht nicht zu übersehen. Was bleibt, ist vor allem Müll. Und das in allen Stadtteilen. Über 170 Kommentare kommen dazu binnen weniger Stunden in den Nachbarschaftsgruppen in den Sozialen Medien zusammen, wo Fotos von den vermüllten Straßen geteilt werden.

Ärger über den Müll

„Was Raketen, Böller und Batterien wohl kosten würden, wenn die Kosten für die Stadtreinigung darauf umgelegt werden würden“, macht Sören Lenny seinem Ärger über das Bild vor seiner Haustür auf Facebook Luft. Für Marc Lehmann ist die Sache klar: „Wer den Müll verursacht, soll ihn auch entsorgen. Das ist eine Frage des Anstandes, Respekts und der Rücksichtnahme seiner Mitmenschen und der Umwelt gegenüber.“ Das bedeute etwa auch, Raketenstöcke aus den Gärten der Nachbarn wieder aufzusammeln.

Für viele ist das Ganze aber auch selbstverständlich: Mit Besen, Kehrblech und einer Flasche Bier in der Hand haben sich ein paar Opladener Nachbarn verabredet, die Straße vormittags wieder auf Vordermann zu bringen.

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