Warnsystem für LeverkusenDas ist der Knackpunkt beim Ausbau der Sirenen

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Auf dem Gebäude der Sparkasse in Wiesdorf ist beispielsweise eine Sirene installiert.

Leverkusen – Droht Gefahr, sollen in Leverkusen Sirenen heulen. In diesen Zeiten, in denen in der Ukraine Krieg herrscht, wird einem die Bedeutung solcher Warn-Anlagen nochmal deutlich bewusst. Auch, wenn die FDP den Antrag eher mit Blick auf die Flutkatastrophe gestellt hatte und dieser so seinen Weg auf die Tagesordnung des Bürger- und Umweltausschusses am Donnerstag fand.

„Es ist beim Hochwasserereignis im Juli 2021 deutlich geworden, dass digitale Warnvorrichtungen allein nicht ausreichen, weil bei Katastrophenereignissen die Funktion von Internet und Strom nicht gewährleistet ist. Auch haben viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger kein Smartphone und damit auch keine Warnapp“, erklärt die FDP. Aber auch: „Das Funktionieren von Warnsirenen geht über das Thema Flutereignis weit hinaus, es betrifft alle denkbaren Schadensereignisse.“

Die FDP fordert, dass die Stadtverwaltung mit den Schulen ein langfristiges Programm entwickeln soll, um den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung der Signale näher zu bringen. Auch sollen die Bürgerinnen und Bürger mehr über die verschiedenen Signale, die ertönen können, aufgeklärt werden.

Übung fiel aus

Wirklich etwas dagegen haben konnten die Ausschussmitglieder am Donnerstag nicht, der Antrag wurde angenommen. Entschieden wird im Stadtrat am 4. April. Feuerwehrchef Hermann Greven erläuterte, dass man ja einmal im Quartal die Sirenen zu Übungszwecken ertönen lasse. Eigentlich wäre es an diesem Donnerstag, 10. März, soweit gewesen. Doch die Kommunen seien vom Innenminister gebeten worden, diesmal auf den Test zu verzichten.

Auf die Kritik hin, dass man nicht in allen Stadtteilen die Sirenen gut hören, antwortete Greven, dass tatsächlich nur ein Teil des Stadtgebiets mit Sirenen abgedeckt sei, vor allem die, die in der Umgebung der Chemieindustrie lägen.

Zwölf Sirenen decken laut Stadtverwaltung aktuell einen Bereich von circa zwei Kilometern Tiefe um den Chempark, das Industriegebiet Fixheide, Schlebusch sowie Rheindorf und Hitdorf ab, erklärt die Stadtverwaltung.

Die aktuellen Sirenen hätten nicht die Leistungsfähigkeit, um jeden Punkt im Stadtgebiet zu beschallen, sagt Greven. „Das wollen wir ändern“, bekräftigte der Leiter der Feuerwehr.

Doch einfach sei das nicht: Auf dem Markt gebe es nur zwei Anbieter und überhaupt wolle niemand so eine Sirene „auf dem eigenen Dach haben“. Die Standortsuche sei also „nicht einfach“. Aber: „Wir sind dabei“, betonte Greven. Öffentliche Gebäude seien natürlich die erste Wahl, doch nicht jedes sei geeignet, man brauche eine gewisse Höhe, es sei zum Beispiel nicht jede Grundschule geeignet.

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