„Jim Knopf“-AuftrittDieser Ratsherr macht die Leverkusener Politik lächerlich

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Benedikt Rees Leverkusen Stadtrat Klimaliste

Benedikt Rees, hier im November 2021, sitzt seit 2020 für die Klimaliste im Leverkusener Stadtrat.

Leverkusen – Der unsägliche „Jim Knopf“-Ratsauftritt des Leverkusener Ratsherrn Benedikt Rees (Klimaliste) zeigt einmal mehr: Rees geht es nicht um den Wettbewerb der besten politischen Ideen, der Demokratie sein sollte. Rees geht es um Aufmerksamkeit für sich und seine vermeintlich klugen Spitzen. Er schadet mit seinem Verhalten sich und der Leverkusener Politik. Ein Kommentar.

Wenn sich Benedikt Rees mal wieder von den großen Parteien gegängelt fühlt, ist das Gezeter groß. Dann sieht er die Demokratie im Stadtrat in Gefahr, kämpft um jede Minute Redezeit, ganz gleich, ob sie ihm noch zusteht oder nicht, klagt an, wo immer er kann, lässt keine Gelegenheit ungenutzt, einer Debatte seinen Stempel aufzudrücken. Hat er etwas Konstruktives beizutragen? Kann vorkommen, ist regelmäßig aber auch Nebensache.

Das Ziel: die Leverkusener Stadtspitze lächerlich machen

An diesem Montag glaubt er, eine vermeintlich clevere Idee zu haben, als er minutenlang die Handlung von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ wiedergibt, nur um dann quere Parallelen, also eher lose Linien, zwischen Leverkusen und Lummerland zu ziehen. Kein Vergleich sitzt, keine Metapher ist schlüssig, nicht ein konstruktiver Vorschlag erwächst aus Rees' Haushaltsrede. Der einzige Zweck: Die Stadtspitze und den Rat lächerlich zu machen. Dafür nimmt er bei einer Marathon-Ratssitzung mit vielen Dutzend Tagesordnungspunkten wertvolle Zeit in Anspruch, in der Probleme nicht gelöst, Lösungen nicht auf den Weg gebracht werden.

Fragen zu stellen, sich zu äußern, lautstark für Positionen zu kämpfen, immer und immer wieder. Das ist nicht nur Rees' gutes Recht, und daran hindert ihn auch niemand, ein konstruktiver Streit ist sogar Kern des Fortschritts. Doch Rees behindert den Leverkusener Stadtrat mit seinem Verhalten inzwischen erheblich. Ein ums andere Mal müssen wichtige Beschlüsse weiter und weiter in die Zukunft verlegt werden. Rees treibt den Rat nicht etwa vor sich her, er legt ihn in seiner Ein-Mann-Show an die Leine.

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Er hat damit fast alle Mitglieder des Rats so sehr gegen sich aufgebracht, dass sie Klimalisten-Anträgen grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen. Auch das schadet der Demokratie. Die Nicht-mit-uns-Haltung gegenüber tatsächlichen und vermeintlichen Querulanten im Stadtrat führt immer wieder zu absurden Situationen, in denen die großen Parteien fast wortgleich Anträge stellen, die von Klimaliste oder Bürgerliste zuvor gestellt wurden. Auch das ist ein Lächerlichmachen des politischen Gegners.

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