Rats-Antrag und FacebookgruppeLeverkusener wollen Kultkneipe Topos retten

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Das Topos, wie man es kennt und schätzt: Es wird noch verhandelt, aber die Kultkneipe steht womöglich vor dem Aus.

Das Topos, wie man es kennt und schätzt: Es wird noch verhandelt, aber die Kultkneipe steht womöglich vor dem Aus.

Leverkusen – Dass die Wiesdorfer Kultkneipe Topos möglicherweise schließen muss (wir berichteten), will die Bürgerliste nicht hinnehmen. Die Fraktionsmitglieder Karl Schweiger, Barbara Trampenau und Erhard Schoofs schlagen in einer Mitteilung vor, dass die Stadt Leverkusen doch die Immobilie – eventuell auch über die Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) – erwerben könnte und das Gebäude „als herausragendes Leverkusener Kulturerbe unter Denkmalschutz“ stellen sollte.

Diesen Antrag möchte die Bürgerliste gerne in der nächsten Ratssitzung behandelt sehen.

Die Fraktion begründet ihren Antrag damit, dass das „Topos seit vielen Jahrzehnten ein überörtlicher musikalischer Kristallisationspunkt“ sei. „Es ist an der Zeit, dass Leverkusen sich endlich darauf besinnt, wesentliche Dinge seiner Kultur und seiner Geschichte für die Nachwelt zu sichern und nicht weiterhin Rathäuser und andere Gebäude der Leverkusener Zeitgeschichte abreißt“, heißt es in der Mitteilung.

Einen Mitstreiter gefunden haben sie in Frank Schönberger: Der CDU-Oberbürgermeisterkandidat hat auf Facebook eine eigene Seite „Rettet das Topos“ gegründet. Es sei ihm eine „Herzensangelegenheit“, sagt Schönberger, sein Engagement hier will er als ein „Persönliches, kein Politisches“ wahrgenommen wissen. Schönberger war mit dem verstorbenen Topos-Gründer Wolfgang Orth befreundet. Dass die Bürgerliste die Rettung auf die politische Agenda setzen möchte, begrüßt Schönberger „außerordentlich“. Er will mit dem Vermieter in Kontakt treten – mögliche Lösungen können ein Verkauf des Gebäudes sein oder eine Verlängerung des Mietvertrags.  

Versuche bereits gescheitert

Die Kneipe steht vor dem Aus: Zum 1. Juli läuft der Mietvertrag aus. Über einen neuen Vertrag wird zwar schon seit längerem verhandelt, aber das Ergebnis ist immer noch offen. Zwei Versuche, die Kneipe unter Denkmalschutz zu stellen, sind in der Vergangenheit bereits gescheitert. Am Gebäude soll zu viel umgebaut worden sein.

Auf Facebook reagierten die Bürger unterschiedlich auf das drohende Aus: „Das Topos hat sich leider nicht weiterentwickelt. Das ist eine Kaschämm, die in den vergangenen Zeiten hängen geblieben ist. Kult ist der Laden nicht mehr“, schreibt eine Nutzerin.

Ein anderer wiederum bedauert die Entwicklung: „Schade, für mich ist das »hängengeblieben« Kult. Aber heute scheint ohne Shisha und Wlan nix mehr zu gehen, das ist traurig.“ Und auch weitere Facebook-User aus Leverkusen reagieren auf das drohende Aus des Topos: „Wie ich immer schon gesagt habe: Leverkusen schafft sich ab“ und „Der Zerfall geht weiter“, wird kommentiert. (aga/rar)

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