Für ukrainische KinderIntegrationsrat versteigert Bilder von Leverkusener Künstlerin

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Die Leverkusener Künstlerin Elena Büchel hat ukrainische Wurzeln. Mit der Versteigerung ihrer zwei Werke will sie den Integrationsrat unterstützen.

Leverkusen – Dem Jungen mit den großen blauen Augen rinnen Tränen über die Wangen, die junge Frau blickt entschlossen nach vorn und hält ihren gelb-blauen Luftballon umklammert. Beide Gemälde hat die Leverkusener Künstlerin Elena Büchel gemalt, der Integrationsrat versteigert sie für den guten Zweck. Der gute Zweck bedeutet in diesen Tagen, ukrainischen Kindern, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, zu helfen. Büchel würde gern Mal-Ecken in den Unterkünften einrichten, sie hat schon einige Pinsel und Utensilien zusammengetragen. „Kunst heilt und hilft dabei, Dinge zu verarbeiten“, ist sich die Künstlerin sicher.

Auch ihr hat das Malen geholfen, ihre Gefühle auf die Leinwand zu bannen. „Ich habe dabei geweint“, bekennt sie. Sie habe versucht, sich in die Kinder hineinzuversetzen, „wie viel Angst in einem drin sein muss“. Auch einen Monat nach Ausbruch des Krieges ist die Frau mit ukrainischen Wurzeln noch immer geschockt, was mit ihrem Heimatland passiert ist. „Die Menschen verlieren alles, was sie aufgebaut haben.“

Hoffnung trotz Krieg und Leid

Elena Büchel selbst hat Verwandte in Tschernihiw. Ihre Cousine ist mittlerweile in den Westen der Ukraine geflohen und bei Bekannten untergekommen, ihre Tante ist im örtlichen Krankenhaus gestorben. Wie sie unter diesen Umständen beerdigt wird: Büchel weiß es nicht. Das Leid der Menschen gehe ihr unter die Haut, sagt sie, „es ist so viel in mir, das raus muss“. Bewusst hat sie aber auch hoffnungsvolle Elemente in ihre beiden Bilder gepackt. Sie sei meistens positiv eingestellt, sagt sie, „ich bin ein Sonnenkind, ich glaube an ein gutes Ende“.

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Naima Azemmat vom Integrationsrat mit den bereits gepackten Willkommenspaketen

Der Vorsitzende des Integrationsrats, Sam Kofi Nyantakyi, hat das erste Gebot für die Bilder, die am liebsten zu zweit versteigert werden sollen, abgegeben: 400 Euro. Bis zum 4. April können Interessierte ihr Gebot abgeben. Das Geld kommt Kinderprojekten zugute. Ob es Ausflüge sind oder Spielenachmittage. Vielleicht bestellt man einen Clown, nennt Naima Azemmat aus dem Vorstand des Integrationsrats als Beispiel. Sie nimmt die Gebote entgegen. 24/7 seien sie alle beschäftigt, erklärt Azemmat. „Aber wir können abends nach Hause gehen und haben einen vollen Kühlschrank, da ist man gewillt, mehr zu leisten“, beschreibt sie.

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Gleichzeitig nimmt der Integrationsrat nach wie vor Spenden entgegen. Sein Ziel: Weiteren 350 Geflüchteten ein Willkommenspaket an die Hand geben zu können, mit Hygieneartikeln, T-Shirts, Lebensmitteln wie Nudeln oder Reis, Handtüchern, Kinderspielzeug und auch elektronischen Geräten wie iPads oder Ähnlichem, „damit die Kinder über Apps anfangen können, deutsch zu lernen“, erklärt Sam Kofi Nyantakyi. Und beschäftigt sind. In der Unterkunft in der Merziger Straße habe eine Mutter zu ihm gesagt, dass die Kinder nichts zu tun hätten. Viele Mütter wünschen sich auch, dass ihre Kinder jetzt schon zur Schule gehen könnten, selbst wenn sie nur mitlaufen und nicht am Unterricht teilnehmen können, hat Elena Büchel aus ihren Gesprächen mit ukrainischen Müttern mitgenommen.

Die zwei Bilder, die versteigert werden, „Kinderaugen“ und „Hoffnung“, sind jeweils 1 mal 1,20 Meter groß, Acryl auf Leinwand. Wer ein Gebot abgeben will, kann sich unter integralev@yahoo.com oder per Telefon an die 0178/6340847 wenden. Auktionsschluss ist der 4. April. Hier sehen sie die Bilder nochmal in groß:

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Die Leverkusener Künstlerin Elena Büchel hat ukrainische Wurzeln. Mit der Versteigerung ihrer zwei Werke will sie den Integrationsrat unterstützen.

Wer für die Willkommenspakete spenden will, soll telefonisch einen Termin vereinbaren, ebenfalls unter der 0178/6340847.

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