Ukrainer in LeverkusenDreisprachiges „Imagine“ beim Fest vor der Friedenskirche

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Entspanntes Beisammensein bei Reibekuchen und Waffeln.

Leverkusen – Ein Luftschloss in Blau und Gelb thront oben über dem Vorplatz der Friedenskirche. Ein Zufall, dass es die Nationalfarben der Ukraine sind – die große Hüpfburg ist schon deutlich länger in Besitz der evangelischen Jugend Schlebusch (ejs) als die Farben im Bewusstsein der Leverkusener Bevölkerung. Aber sie ist ein perfekter Blickfang für alle, die an der Mülheimer Straße entlang gehen. „Wir wollten eigentlich mit den Kindern in den Wald“, sagt Ursula. Doch als die beiden Söhne die Hüpfburg sehen, sind Bäume nicht mehr so interessant – und die Leverkusener Familie ist mittendrin auf dem Begegnungsfest der evangelischen Kirche in der Waldsiedlung.

Unkomplizierte Begegnung

„Es ist schön, mal mit Menschen aus der Ukraine ins Gespräch zu kommen“, sagt die Mutter. Sonst habe sie immer ein bisschen Hemmungen, aus Angst, etwas Verletzendes zu sagen. Aber wo Kinder miteinander spielen, kommt man schnell in Kontakt. Somit ist der Plan der Gemeinde aufgegangen. „Wir haben vor zwei Wochen schon ein Kinderfest für die Kleinen in der Unterkunft gemacht“, erklärt Pfarrer Jürgen Dreyer. Die Containeranlage in der Merziger Straße befindet sich direkt hinter der Kirche. So konnten vor allem Ehrenamtliche der ejs einfach Kontakt zu den Kindern aufnehmen. Und wenn die Kinder Vertrauen gefasst und Spaß haben, dann trauen sich auch die Eltern.

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Initiiert wurde das Fest vom „Gourmetclub“, einer Kochgruppe der Kirche. „Wir wollten eigentlich zuerst eine Veranstaltung machen und die Einnahmen spenden“, erklärt Christian Degen. „Aber dann wollten wir doch lieber was für die Menschen, die hier sind.“ Und so backen sie Reibekuchen und Waffeln im Akkord. Emotional wird es, als Organistin Lena Jedig an das Mikrofon der ejs-Band kommt. Sie hat den englischen Text von John Lennons Friedenshymne „Imagine“ nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Russisch übersetzt. Nacheinander wird das Lied auf allen drei Sprachen angestimmt. Und jeder singt mit, wo er kann.

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