Statistik der PolizeiAn diesen Stellen geschehen in Leverkusen die meisten Unfälle

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Unfall Fahrrad Lkw Leverkusen

Im April 2021 übersah ein Lkw-Fahrer eine 34-jährige Frau auf der Rathenaustraße in Manfort.

Leverkusen – Die schlechte Nachricht zuerst: In Leverkusen hat es im vergangenen Jahr 4931 Verkehrsunfälle gegeben – 277 Unfälle oder sechs Prozent mehr als noch 2020. Die gute Nachricht: Die Zahl der Verunglückten, also jener, die bei Unfällen verletzt wurden, war deutlich rückläufig. 444 Verunglückte im Jahr 2021 waren 56 verletzte Personen oder elf Prozent weniger als im Vorjahr. Verkehrstote gab es im Stadtgebiet nicht. Derweil stechen sieben Stellen mit besonders vielen Unfällen hervor.

Nirgendwo krachte es häufiger

So krachte es auf dem Willy-Brandt-Ring, der Lützenkirchener Straße und der Gustav-Heinemann-Straße 2021 jeweils 15 Mal – nirgendwo sonst gab es in der Stadt mehr Verkehrsunfälle. Jeweils 13 Kollisionen wurden auf dem Europaring und der Quettinger Straße gezählt. Zwölf Unfälle waren es auf der Bismarckstraße, elf auf der Rathenaustraße.

Fünf von 15 Verletzten waren auf der Rathenaustraße mit dem Fahrrad unterwegs – und eine 34-jährige Frau traf es im April 2021 besonders dramatisch. Ein Lkw-Fahrer übersah die Radfahrerin, als er mit seinem Lastwagen von der Rathenaustraße in die Haberstraße abbog. Der Lkw erfasste Frau und Rad. Die 34-Jährige geriet unter das Fahrzeug, wurde mitgeschleift und schwer verletzt. Ihr platt gewalztes Rad sprach Bände über die Wucht des Unfalls, doch die Frau überlebte schwer verletzt.

Zahl der verunglückten Radfahrenden rückläufig

Insgesamt ist die Zahl der verunglückten Radfahrenden jedoch ebenfalls deutlich rückläufig: 161 waren es 2020, noch 133 im vergangenen Jahr – davon wurden 22 schwer verletzt, mussten also stationär behandelt werden.

Unfall Leverkusen Burscheider

Auf der Burscheider Straße krachte es im Mai 2021.

Noch deutlicher ist der Rückgang der Verletzten, die auf Krafträdern unterwegs waren: 47 Verunglückte registrierte die Polizei 2021 – 26 weniger als im Jahr zuvor. Einen Grund zur Entwarnung gebe es nicht, sagte der stellvertretende Leiter der Direktion Verkehr Gereon Eich am Montag: „Nach wie vor führen Fehler beim Abbiegen, Vorfahrtsverstöße oder auch das Einfahren in den Straßenverkehr zu Gefahrensituationen zwischen Autofahrern und Radfahrern. Aber auch das Öffnen einer Autotür kann schwere Folgen haben.“ Letzteres führte vergangenes Jahr zu einem tödlichen Unfall in Köln.

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Eine 60 Jahre alte Motorradfahrerin erwischte es erst am vergangenen Freitag auf der Burscheider Straße. Der Polizei zufolge war die Frau gegen 14.15 Uhr in Richtung Burscheid unterwegs, als auf der Gegenseite eine 35-jährige Frau mit ihrem Auto in eine Hauseinfahrt einbiegen wollte, die Fahrbahn kreuzte – und die Motorradfahrerin traf, die schwer verletzt wurde.

Deutlich niedrigere Zahlen als vor der Pandemie

Insgesamt lässt sich festhalten: Die Verkehrsunfallstatistik weist weiterhin deutlich niedrigere Zahlen aus als noch vor der Corona-Pandemie. Das ist verständlich: Wer im Homeoffice bleibt, ist nicht im Berufsverkehr unterwegs. Auch die Freizeitgestaltung war immer wieder auf das eigene Zuhause beschränkt. So fanden vor allem 2020, aber auch 2021 deutlich weniger Fahrten statt als in Vorjahren.

„Wir werden auch weiterhin alles tun, um die Anzahl der Verkehrstoten dauerhaft zu reduzieren, auch wenn sich das Verkehrsaufkommen nach Corona wieder normalisiert hat“, sagte Eich.

Weiterhin hoch bleibt die Zahl der Verunglückten auf Pedelecs. Die schnellen Elektro-Zweiräder erfreuen sich vor allem bei Senioren seit einigen Jahren großer Beliebtheit. 2016 wurden noch zwei auf Pedelecs verunglückte Personen in Leverkusen gezählt, 2020 waren es 28. Nur zwei weniger stehen nun in der Statistik für 2021.

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