WirtschaftsförderungWie Leverkusener Unternehmen digitaler werden können

Lesezeit 3 Minuten
Stehen im Probierwerk: Beate Fiedler (Digital Hub Cologne), Knut Hübner (WfL), Klaus Kaufmann (Wert.Netz.Werke), Thomas Siemer (Mittelstand-Digitalzentrum Rheinland), Thomas Commer (Regionalagentur Region Köln), Benjamin Schulz (WfL), von links

Beate Fiedler (Digital Hub Cologne), Knut Hübner (WfL), Klaus Kaufmann (Wert.Netz.Werke), Thomas Siemer (Mittelstand-Digitalzentrum Rheinland), Thomas Commer (Regionalagentur Region Köln), Benjamin Schulz (WfL), von links

Es gibt vieles, was ein Rechner regeln kann. Wer einen Sinn dafür entwickeln will, sollte sich bei der WfL zum „Digital Scout“ machen lassen.

Das gibt es in jedem Unternehmen: Dinge, die sich permanent wiederholen, die umständlich sind, die Zeit kosten, Kolleginnen und Kollegen binden, die eigentlich etwas Produktiveres machen könnten. Dinge, die man womöglich einer Maschine überlassen könnte. Und die Maschine, die ist fast immer ein Rechner.

Aber wie packt man so etwas an? Die Frage können Spezialisten beantworten. Sie können aber auch erst einmal ein Gefühl wecken, wo man in einem Unternehmen etwas digitalisieren kann. Dazu dient eine sechsteilige Reihe von Werkstattgesprächen, die von der Wirtschaftsförderung Leverkusen nun aufgelegt wird. Sie beginnt am Donnerstag, 16. März, um 17 Uhr im Opladener Probierwerk und zieht sich bis in den Herbst. Am Ende der Reihe sollen sich um die 20 „Digital Scouts“ aufmachen, in ihren Unternehmen Arbeitsprozesse mit Hilfe von Rechnern besser und bequemer zu machen.

Mail statt Fax

Anregungen kommen von der Regionalagentur Köln, dem Digitalzentrum für den Mittelstand „Wert.Netz.Werke“, dem Digitalzentrum für das Rheinland und aus der Nachbarstadt, vom Digital-Hub Cologne. In diesen vier Institutionen gibt es Erfahrungen damit, wie man wiederkehrende Prozesse automatisieren kann. Am Freitag nannten deren Vertreter Beispiele. Aber auch die beiden Digitalisierungslotsen der Wirtschaftsförderung, Knut Hübner und Benjamin Schulz, plauderten aus dem Nähkästchen.

Hübner berichtete von einem Sanitätshandel, der vom altehrwürdigen Fax auf E-Mail umstellte und plötzlich wieder bei den Krankenkassen zum Zug kam. Und Schulz nannte das Beispiel des Elektrohändlers Wallraff, wo es inzwischen digitale Preisschilder gibt. Die haben den Vorteil, in dem sehr schnelllebig gewordenen Geschäft mit Waschmaschinen und ähnlicher Weißware wirklich immer aktuell zu sein. Wallraff gehört der Einkaufsorganisation „Expert“ an. Da fahren die Preise öfters mal Fahrstuhl.

QR-Code statt Anruf

Fälle für den Computer können aber auch Baumaschinen werden. Thomas Commer berichtet am Freitag am Sitz der Wirtschaftsförderung von einem Unternehmer, der immer wieder gefragt worden sei, welcher Sprit in die Maschinen gehöre und andere grundlegende Dinge. Schließlich habe er QR-Codes erzeugt: Wenn man ein iPad oder ein Smartphone darauf hält, geht nun die Bedienungsanleitung auf. Die sollte die immer gleichen Fragen beantworten.  

Zum Digitalisierungsscout tauge aber nicht nur der Chef, betonte Klaus Kaufmann. Entscheidend sei, dass jemand einen Überblick über die Abläufe im Unternehmen habe. Den Rest wollen die Experten liefern. Das ist vor allem „ein Gefühl dafür, wo Digitalisierung ansetzen kann“, sagt Klaus Kaufmann. Das gelinge am besten in offener Arbeit mit rund 20 Personen, die dann fallweise in Gruppen aufgeteilt werden. 

Die Zielmarke 20 hat die WfL noch nicht erreicht, sagt Benjamin Schulz. „Wir stehen bisher bei 17 Anmeldungen.“ Es ist also noch Platz; alle Infos bekommt man auf der Seite der Wirtschaftsförderung Leverkusen

KStA abonnieren