Ab in die WüsteWiehler fährt beim ersten Heißluftballonfestival in Jordanien mit

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Von der Landschaft in Jordanien, die sich für ihn aus dem Ballonkorb erschloss, war Markus Pieper begeistert. Einige Piloten schafften es mit ihren Ballonen sogar vor den Haupteingang der Nabatäerstadt Petra, die auch Unesco-Weltkulturerbe ist.

Von der Landschaft in Jordanien, die sich für ihn aus dem Ballonkorb erschloss, war Markus Pieper begeistert. Einige Piloten schafften es mit ihren Ballonen sogar vor den Haupteingang der Nabatäerstadt Petra, die auch Unesco-Weltkulturerbe ist.

  • Der Wiehler Markus Pieper, Weltmeister von 2004, ist Teilnehmer des ersten Heißluftballonfestivals in Jordanien.
  • Andreas Arnold erreichte den Piloten dort und sprach mit ihm unter anderem darüber, wie er die Fahrt über die Wüste Wadi Rum erlebt hat.

Wie kam es zu Ihrem Start an diesem außergewöhnlichen Ort?

Pieper: Als die Anfrage nach Unterstützung des Heißluftballontreffens in Jordanien gestellt wurde, habe ich nicht lange überlegen müssen und schnell zugesagt. Details der Abläufe sowie Orte der Starts wurden erst im Laufe der Vorbereitungen bekannt. Der königliche Segelflugclub (Royal Gliding Club) Jordanien gab die Orte Wadi Rum, Petra und Aquaba am Golf von Aquaba am Roten Meer vor. Ziel war es unter anderem, den Tourismus und letztlich damit auch die Bevölkerung zu unterstützen. Die Situation des Tourismus ist in Jordanien durch Corona sehr schlecht. Ein grosser Teil der Bevölkerung lebt in dieser Region vom Tourismus. Staatliche Unterstützung gibt es nicht. Die Situation ist mit der in Deutschland nicht zu vergleichen.

Gab es besondere Vorkehrungen für eine Heißluftballonfahrt in der Wüste zu treffen?

Bei Fahrten in der Wüste ist damit zu rechnen, dass die Bergung des Ballones und der Insassen nach der Fahrt schwierig sein kann. Unter Umständen muss für diesen Fall die Besatzung des Ballons gut mit Wasser für einen längeren Zeitraum versorgt sein. Die Verständigung mit lokalen Verfolgern ist wegen wenigen Englisch-Kenntnissen oft kaum möglich. Mobilfunkverbindung gibt es in manchen Gegenden nicht. Die Gasqualität ist oftmals für die Brenner sehr schlecht. Auf solche Probleme muss man vorbereitet sein. Trotz solcher Vorbereitungen entstehen aber jedes Mal neue Überraschungen. Daher sind Ballonfahrten in solchen Regionen trotz großer Erfahrung ein Abenteuer.

Von der Landschaft in Jordanien, die sich für ihn aus dem Ballonkorb erschloss, war Markus Pieper begeistert. Einige Piloten schafften es mit ihren Ballonen sogar vor den Haupteingang der Nabatäerstadt Petra, die auch Unesco-Weltkulturerbe ist.

Von der Landschaft in Jordanien, die sich für ihn aus dem Ballonkorb erschloss, war Markus Pieper begeistert. Einige Piloten schafften es mit ihren Ballonen sogar vor den Haupteingang der Nabatäerstadt Petra, die auch Unesco-Weltkulturerbe ist.

Waren Sie vor dem ersten Start aufgeregt?

Aufgeregt ist nicht das richtige Wort, vielmehr ist es eine positive Anspannung, auf die bevorstehenden Aufgaben, die in diesem Umfeld entstehen. Je besser die Vorbereitungen bei der Zusammenstellung der Technik vor dem Versand der Ballone ist, desto geringer ist die Anspannung. Die Region, in der wir fahren durften, bringt besondere Anforderungen mit sich. Daher ist ein gewisser Respekt anstelle von Aufregung oder Angst angebracht.

Wer hat Sie begleitet?

Im Vorfeld hat das niederländische Team, welches die Unterstützung des Festivals übernommen hat, Teams von meistens zwei Piloten gefordert. Schon bei anderen Touren hat sich hier das Team Timmers / Pieper gebildet. Jan Timmers aus Belgien ist mehrmaliger Belgischer Meister und ein international sehr erfahrener Pilot. Außerdem war er schon 1992 erstmals mit dem Ballon in Jordanien. Der Unterschied dieses Zeitsprunges von 30 Jahren ist schon heftig. Trotzdem waren seine Erfahrungen wieder sehr hilfreich.

Von der Landschaft in Jordanien, die sich für ihn aus dem Ballonkorb erschloss, war Markus Pieper begeistert. Einige Piloten schafften es mit ihren Ballonen sogar vor den Haupteingang der Nabatäerstadt Petra, die auch Unesco-Weltkulturerbe ist.

Von der Landschaft in Jordanien, die sich für ihn aus dem Ballonkorb erschloss, war Markus Pieper begeistert. Einige Piloten schafften es mit ihren Ballonen sogar vor den Haupteingang der Nabatäerstadt Petra, die auch Unesco-Weltkulturerbe ist.

Konnten Sie die Fahrt genießen, oder hatten Sie alle Hände voll zu tun?

Trotz der vielen Arbeiten, die bei solchen Fahrten vor und nach der Fahrt entstehen, kommt der Genussfaktor nicht zu kurz. Zum Beispiel wurden die Ballone bis 2 Uhr tief in der Nacht für einen Start bei Sonnenaufgang um 6.30 Uhr vorbereitet. Wegen der Anfahrt war die Nacht schon um 4.30 Uhr vorbei. Die Ballonfahrt über die Nabatäer-Stadt Petra, das siebte Weltwunder der Neuzeit und Unesco-Weltkulturerbe, war trotz dieser Anstrengung ein Genuss und wie wir sagen „A Flight of a Lifetime“, also ein Flug fürs Leben.

Was waren Ihre Gedanken über Petra?

Es ist schon bemerkenswert mit dem Ballon eine Stätte überfahren zu dürfen, an der vor über 2000 Jahren Menschen diese Bauwerke errichtet haben. Wir hatten sogar die Erlaubnis, dort zu landen, weil das umliegende Gelände kaum bis keine Alternativen bot. Von der Bergung des Ballones nach der Landung ganz zu schweigen.

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Sie haben schon andere besondere Fahrten gemacht, kann man diese mit denen in Jordanien vergleichen?

Die Berge der Region Al'Ula in Saudi-Arabien, die wir zum Jahreswechsel 2019/2020 überfahren konnten, ähneln den Bergen im Wadi Rum und Petra. Jedoch sind die Felsformationen in Jordanien einmalig schön.

Ihre Eindrücke von der Wüste sind noch frisch. Schmieden Sie trotzdem bereits neue Pläne?

In der heutigen Zeit ist es sicherlich schwierig, langfristige Pläne zu schmieden. Es gibt sicherlich Pläne und Wünsche, jedoch ist es auch schön, flexibel auf kurzfristige Anfragen, wie diese aus Jordanien, reagieren zu können.

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