Serie 100 JahreAggerverband will in Gummersbach ein Klärwerk verlegen

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Das Klärwerk in Brunohl

Der Aggerverband will das Klärwerk in Brunohl aufgeben und das Abwasser nach Weiershagen pumpen.

Der Aggerverband wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Unsere Serie stellt seine Aufgaben und Arbeit vor. Diesmal geht es um den Umzug eines Klärwerks.

Neben der Versorgung der Menschen in der Region mit frischem Trinkwasser gehört die Reinigung des Abwassers zu den großen Themen des Aggerverbands.

185 Menschen sind in diesem Bereich beschäftigt, wie Aggerverbandsvorstand Dr. Uwe Moshage im Gespräch berichtet. Das sind 50 Prozent der Gesamtbelegschaft, wodurch deutliche wird, wie groß das Aufgabenspektrum allein in diesem Bereich ist.

Dreh- und Angelpunkt der Abwasserreinigung sind die Kläranlagen. 30 unterhält der Aggerverband im Augenblick, doch der Masterplan sieht eine deutliche Reduzierung vor.

Aggerverband: 900 Sonderbauwerke wie Pumpwerke und Regenüberlaufbecken

16 sollen es werden. Was den Bereich der Abwasserreinigung angeht, so gehören neben den Kläranlagen auch an die 900 Sonderbauwerke wie Pumpwerke und Regenüberlaufbecken dazu. Wie bei der jüngsten Verbandsversammlung bereits deutlich wurde, sollen die Kläranlagen im Gummersbacher Ortsteil Brunohl und die benachbarte auf Wiehler Stadtgebiet gelegene in Weiershagen neu aufgestellt werden.

Läuft alles wie gedacht, dann gibt der Aggerverband die Anlage in Brunohl auf und vergrößert die in Weiershagen deutlich. Auf welchem Weg das in Brunohl ankommende Abwasser nach Weiershagen gelangt, ist aktuell in Prüfung und Planung. Vor allem geht es darum, wie Moshage im Gespräch erläutert, welche Trasse man wählt. Geht man durchs Tal, geht man durch den Berg?

Aggerverband rechnet mit Gesamtkosten von 27 Millionen Euro

Am Ende gehe es auch darum, welche Variante am wirtschaftlichsten sei, sagt der Aggerverbandschef. Nach ersten Kostenberechnungen sieht es so aus, dass die Baukosten für den Ausbau der Kläranlage Weiershagen mit 19 Millionen Euro veranschlagt werden, wie Moshage berichtet.

Die Kosten für den zusätzlichen Grundstückserwerb am Standort Weiershagen und der Bau des Pumpwerks in Brunohl sowie die Druckleitung zwischen den Kläranlagen Brunohl und Weiershagen betragen demnach acht Millionen Euro, so dass die Gesamtinvestitionen auf 27 Millionen EUR geschätzt werden.

Aggerverband hält an der Kläranlage Ründeroth weiter fest

Die Kläranlage Ründeroth wird derweil weiter in der bekannten Form betrieben, wie Moshage während der Verbandsversammlung deutlich gemacht hatte. Sollte es zu der geplanten Verlagerung der Kläranlage Brunohl Richtung Weiershagen kommen, bliebe der so frei werdenden Platz im Aggertal keineswegs ungenutzt, wie der Vorstand beim Ortstermin erläutert.

Die alten Anlagen könnten als Ausgleichs- oder Notfallbecken genutzt werden. Denkbar sei aber auch, dass man Teile des Areals als Retentionsfläche für die Agger nutzt, wenn diese über die Ufer tritt. Und zu guter Letzt könnte man auch das Thema Löschwasserversorgung für die angrenzenden Dörfer in Angriff nehmen.

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