Mehr SolarAggerverband reagiert in Oberberg auf den Klimawandel

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Blick auf Freiflächen PV-Anlagen des Aggerverbandes.

Freiflächen PV-Anlagen wie hier auf der Kläranlage in Bergneustadt möchte der Aggerverband noch mehr betreiben.

Der Aggerverband schmiedet Pläne, wie er als Wasserversorger im Oberbergischen Kreis auf den Klimawandel reagieren kann.

Der Klimawandel und wie man sich darauf einstellen und dagegen wappnen kann, ist eines der Themen, die auch beim Aggerverband weit oben auf der Agenda stehen. Das wurde deutlich bei der konstituierenden Sitzung der Verbandsversammlung für die 7. Amtsperiode in Wiehl.

Im Bericht des Vorstands gab Dr. Uwe Moshage, seit dem Jahr 2022 Vorstand des Aggerverbands, einen umfassenden Tätigkeitsbericht. Aufgabe des Verbandes sei, dass es auch in den kommenden Jahrzehnten hochwertiges und bezahlbares Trinkwasser gebe.

Aggerverband: Auch der Bau von Windkraftanlagen ist denkbar

Mit Hinblick auf das Thema regenerative Energien und die Rolle des Aggerverbandes machte Moshage deutlich, dass er mit weiteren PV-Anlagen, unter Umständen aber auch mit Windkraftanlagen, deutlich mehr als die aktuellen 23 Millionen Kilowattstunden Strom gewinnen möchte. Die decken zwar noch nicht den Eigenbedarf, doch Moshage denkt größer und würde über den Eigenbedarf hinaus zusätzliche Kapazitäten schaffen.

Alles zum Thema Klimawandel

Was ihn aktuell daran hindert, ist indes die Gesetzgebung für Verbände wie den Aggerverband. Von aktuell laufenden Gesprächen verspricht sich der Vorstand aber eine Änderung der aktuellen Gesetzeslage im Sinne der Verbände.

Ein weiteres großes Thema ist die Wasserstrategie des Aggerverbands für mehr Klimasiziliens. Dazu gehört nicht nur der Wiederaufbau von Flutschäden wie beispielsweise am Leppehammer in Engelskirchen, sondern auch die Ausweisung von Retentionsflächen entlang der Flussläufe. Einen Zeitplan dafür hat der Verband noch nicht Fläche seien identifiziert, sagte Moshage. Allerdings gehörten die weder dem Verband, noch einer Kommune und müssten daher erworben werden.

Füllstände der Talsperren in Echtzeit

 In diese große Thematik passte auch die Vorstellung des neuen Auftritts für den Hochwasserschutz. Via Computer, Tablet oder Smartphone lassen sich für betroffene Regionen entlang der Gewässer nicht nur die Pegelstände, sondern auch möglich Gefahren für die Anwohner mit wenigen Klicks ablesen. „So auch, ob mein Grundstück droht zu überfluten“, wie der Vorstand weiter erläuterte.

Zudem gibt es ein sogenanntes Dashboard, das die Füllstände der drei Talsperren in Echtzeit widerspiegelt. Mit Blick auf die aktuellen Füllstände sagte Moshage, dass der Aggerverband in diesem Sommer keine Probleme mit genügend Rohwasser habe.

Ein Dauerbrenner bei der Verbandsversammlung ist das Thema Naafbachtalsperre im Rhein-Sieg-Kreis. Obwohl der Aggerverband keinerlei Pläne hat, diese aus den 1950er Jahren stammenden Überlegungen umzusetzen, würden die Betroffenen es am liebsten sehen, wenn die Naafbachtalsperre auch aus dem Regionalplan gestrichen würde. Moshage machte deutlich, dass der Aggerverband an dieser Stelle keine Aktien habe und die alleinige Zuständigkeit der Staatskanzlei in Düsseldorf obliege.

Neun Stellen beim Aggerverband nicht besetzt

Der Aggerverband schließt das Jahr 2022 mit einem Minus von 700 000 Euro ab. Die Investitionen belaufen sich auf 10,4 Millionen, die Entschuldung beträgt 4,13 Millionen. Deutlich gesunken sind die Personalkosten, wobei das auch darauf zurück zu führen ist, dass neun Vollzeitstellen nicht nachbesetzt werden konnten.

Bei der Verbandsratssitzung, die im Anschluss an die Verbandsversammlung stattgefunden hat, wurden Ulrich Stücker als Vorsitzender des Verbandsrates und Gerd Böhner als stellvertretender Vorsitzender des Verbandsrates einstimmig wiedergewählt.

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