Seit Ende 2021 ist die zentrale Verbindung bei Lüdenscheid folgenschwer gekappt. Bundesverkehrsminister Schnieder (CDU) äußert Hoffnung.
BaufortschrittNeue A45-Rahmede-Talbrücke könnte früher fertig werden

Anfang Oktober sind Bürgerinnen und Bürger zum Brückenfest geladen.
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Der Neubau der Rahmede-Autobahnbrücke an der A45 als wichtige Nord-Süd-Verbindung nähert sich nach rund zwei Jahren Bauzeit allmählich der Schlussphase. Die zentrale Sauerlandlinie ist bei Lüdenscheid seit fast vier Jahren unterbrochen. Nach der Sprengung des alten maroden Bauwerks im Jahr 2023 wird die Freigabe des Neubaus von vielen sehnsüchtig erwartet.
Vor allem die schwer belastete Stadt Lüdenscheid und die gebeutelte Region hofft auf ein Fest mit Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) am 4. Oktober. Die Stadt erwartet, dass der Minister bei dem „A45-Bürgerfest“ nahe der Brückenbaustelle dann „den genauen Zeitraum“ bekannt gibt.
Ende Juni hatte der CDU-Politiker Hoffnungen geweckt. „Ursprünglich waren wir von Frühjahr 2026 ausgegangen. Ich bin zuversichtlich, dass es schneller gehen könnte“, sagte Schnieder gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Aktuell äußerte sich der Minister dazu allerdings nicht weiter.
Neubau hatte im Herbst 2023 begonnen und läuft gut
Eine Sprecherin der Autobahn GmbH sagte auf Anfrage der dpa, die Arbeiten seien bisher störungsfrei verlaufen. Sie fügte jedoch hinzu: „Es kommt ein Winter auf uns zu und auch starke Regenfälle können die Arbeiten beeinträchtigen.“ Eine Vielzahl der noch anstehenden Arbeiten sei witterungsabhängig. Autobahn Westfalen geht von einer Freigabe im Frühjahr 2026 aus.

Der Neubau der Brücke schreitet weiter voran.
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Anfang Dezember 2021 wurde das Bauwerk wegen massiver Schäden gesperrt, im Frühjahr 2023 folgte die Sprengung. Seit Oktober 2023 läuft der komplexe Neubau der Brücke, die aus zwei Teilbauwerken besteht. Ursprünglich war die Fertigstellung des ersten Teilbauwerks für Mitte 2026 geplant, dann wurde dieser Termin auf das Frühjahr 2026 vorverlegt.
Es soll mit vier Spuren losgehen und später sechsspurig werden
Zuerst werden laut Autobahn GmbH vier Spuren freigeben – je zwei in Richtung Frankfurt und Dortmund. Ist dann später das zweite Teilbauwerk fertiggestellt, soll eine dritte Spur Richtung Frankfurt hinzukommen. Geplant ist das auch in Richtung Dortmund, dafür sei allerdings ein Planfeststellungsverfahren notwendig, erläuterte die Sprecherin. „Alle Brückenbauwerke, die derzeit und in Zukunft erneuert werden, werden aber auf den sechsspurigen Ausbau vorbereitet.“
Stadt und Region hoffen auf „Befreiungsschlag“
Die Unterbrechung dieser wichtigen Verkehrsader hat gravierende Folgen. „Nicht nur Lüdenscheid und der Märkische Kreis, sondern die gesamte Wirtschaftsregion Südwestfalen leidet unter der Vollsperrung“, betonte ein Stadtsprecher. Durch die Umleitung massiver Verkehrsströme sind viele Menschen seit mehreren Jahren massiv durch Stau-Chaos, Lärm und Abgase belastet.
Die Unternehmen kämpfen mit gestörtem Lieferverkehr, Umsatzeinbußen und Fachkräfteabwanderung. Die Straßen sind wegen des umgeleiteten Verkehrs stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Sprecher berichtete von Frust, Verzweiflung, Sorgen, Ängsten und großer Verärgerung.
„Spätestens nach der Sprengung der alten Talbrücke Rahmede im Mai 2023 ging es mit der Stimmung spürbar bergauf.“ Nun warte man sehnsüchtig auf die Freigabe der neuen Talbrücke, so der Sprecher. „Wir alle hier fiebern diesem Tag entgegen, der sich wie ein echter Befreiungsschlag anfühlen dürfte.“ (dpa)