Kritik an KVNeues Augenzentrum in Bergneustadt nach langem Verfahren eröffnet

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Augenarzt Dr. Ludger Henke sitzt vor einem Augenmessgerät für Patienten.

Nach langem Genehmigungsverfahren empfängt Augenarzt Dr. Ludger Henke nun auch in Bergneustadt Patienten.

Die Gummersbacher Augenärzte Dr. Ludger Henke und Dr. Frank Schlothane haben eine Zweigstelle in Bergneustadt eröffnet, nach langem Vorlauf.

270 Quadratmeter Grundfläche, die Untersuchungsräume direkt in der Innenstadt und vor allem ein eigener Operationssaal: Direkt neben dem Bergneustädter Rathaus haben die Gummersbacher Augenärzte Dr. Ludger Henke und Dr. Frank Schlothane eine Zweigstelle eröffnet. In den früheren Räumen des Chirurgen Dr. Klaus Hamacher geht es künftig also um Dioptrien, Kurzsichtigkeit und den Grauen Star.

Zwei angestellte Mediziner waren ins Krankenhaus ausgelagert

Schon länger hatten sich die beiden Augendoktoren nach einer Möglichkeit umgesehen, um zu expandieren – ihr Augenzentrum Gummersbach an der Schützenstraße in der Innenstadt war schlicht zu klein. Zuletzt habe man zwei angestellte Mediziner stetig in die Räume des Gummersbacher Klinikums auslagern müssen, berichtet Henke. „Aber ein Krankenhaus ist einfach nicht der optimale Ort für Untersuchungen und Therapieräume.“

Dazu kam: Durch die Pandemie wurde der Zugang zum OP der Klinik immer schwieriger. Doch Henke und sein Team behandeln allein 70 Patientinnen und Patienten, die regelmäßig Spritzen in die Augen bekommen und dafür braucht es die feinen Instrumente aus einem Operationssaal.

Die Kollegen müssen nicht leiden – wir haben schließlich alle die Praxen voll.
Dr. Ludger Henke

Besonders angetan waren die Gummersbacher deshalb von der Möglichkeit, in Bergneustadt einen eigenen Bereich aufbauen zu können. Das Umfeld habe die Pläne zusätzlich bestärkt, so Henke. Von Altenheimen, Kindergärten, der Stadtverwaltung und auch dem Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises habe man durchweg positive Signale erhalten. „Denn Bergneustadt war ja immer ein Augenarzt-Sitz. Und die Kollegen müssen nicht leiden – wir haben schließlich alle die Praxen voll.“

Vor fast genau einem Jahr, im Januar des vergangenen Jahres, reichte Henke den Antrag für die Zweigstelle schließlich bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ein – und dann dauerte es. Der Arzt, selbst Obmann der oberbergischen Augenärzte und damit einigen Papierkram gewohnt, erinnert sich an unzählige Telefonate mit den KV-Mitarbeitern in Köln und der Hauptstelle in Düsseldorf.

Kritik am langen Verfahren der Kassenärztlichen Vereinigung

„Man erhält einen fünfseitigen Vordruck, auf dem man seinen Plan durch Ankreuzen vorstellt – aber während des ganzen Verfahrens spricht einen niemand mal persönlich an und fragt nach“, kritisiert Henke. Glück für ihn: Der Vermieter spielte mit und hielt die Bergneustädter Räume für das neue Augenzentrum bis in den Juli hinein frei.

Inzwischen hat Ludger Henke die ersten Sprechstunden in seinem neuen Arbeitsumfeld neben dem Bergneustädter Rathaus gehalten – und ist rundum zufrieden. Dass die KV in Zeiten, in denen der Facharztmangel überall debattiert wird, prüfen muss, ob ihr Prozedere rund um die Zulassung tatsächlich noch zeitgemäß ist, steht für den Gummersbacher Augenmediziner allerdings völlig außer Frage.

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