„Mein Lieblingsfest“Auf dem Bergneustädter Dümpel bleiben Probleme immer am Boden

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Carolin Fiedler und Lenni Auwermann präsentieren während des Flugplatzfestes auf dem Dümpel in Bergneustadt auch die frisch restaurierte Grunau Baby von 1960.

Das Flugplatzfest auf dem Dümpel in Bergneustadt ist das Lieblingsfest schlechthin von Carolin Fiedler aus Attendorn. Durch die Fliegerei hat sie auch ihren Freund Lenni Auwermann kennengelernt.

Die 16-jährige Carolin Fiedler schwärmt fürs Fliegen. Und das Flugplatzfest auf dem Bergneustädter Dümpel ist ihr absolutes Lieblingsfest.

„Wir haben alle dieselbe Leidenschaft, die uns sehr stark verbindet“, erklärt Carolin Fiedler aus Attendorn. Und das macht das Flugplatzfest des Bergneustädter Luftsportclubs Dümpel zum Lieblingsfest der 16-Jährigen. „Das ist eine Sache, auf die ich das ganze Jahr hinfiebere.“ Sie sei begeistert, wie viele Piloten dann auf den Flugplatz kommen – egal, ob sie nur gucken wollen oder selbst Vorführungen fliegen. „Und ich finde klasse, wie viele Menschen Spaß an dem finden, was wir hier ständig machen.“

Die Fliegerei ist der Jugendlichen in die Wiege gelegt worden: „Mein Vater hat mich einen Tag nach meiner Geburt im Verein angemeldet.“ Carolin erzählt, dass sie schon im Alter von zwei Jahren in einem Motorflugzeug das erste Mal geflogen sei. Seit dieser Zeit sei sie auch regelmäßig auf dem Bergneustädter Flugplatzfest gewesen: „Damals hat mich aber vor allem die Hüpfburg interessiert.“ Seit dem vergangenen Jahr versorgt sie die Gäste auf dem Fest mit leckeren Crêpes.

Die Fliegerei ist der heute 16 Jahre alten Carolin in die Wiege gelegt worden

Schon in der Grundschulzeit hat Carolin in der Segelflughalle mitgeholfen. „Ich war ganz wild darauf, die Flugzeuge putzen zu dürfen“, sagt sie mit einem Schmunzeln, denn das sei eine der weniger beliebten Arbeiten der Pilotinnen und Piloten.

Mit 13 hat sie das erste Mal in einem Doppelsitzer-Segelflugzeug gesessen: „Schon nach fünf Sekunden war mir klar, dass ich selbst fliegen will.“ Um sich diesen Traum zu finanzieren, hat die Attendornerin einen Umschlag zu Hause und „Für die Fliegerei“ darauf geschrieben: „Ich spare mein ganzes Geld dafür.“ Im Jahr darauf hat Carolin die Ausbildung im Segelflug gemacht und anschließend die für Ultraleichtflug. Inzwischen hat die junge Frau zwei Fluglizenzen in der Tasche und erklärt augenzwinkernd: „Für den Autoführerschein habe ich mich auch schon angemeldet.“

Carolin Fiedler verbringt jede freie Minute auf dem Hausberg von Bergneustadt

Carolin Fiedler verbringt jede freie Minute auf dem Flugplatz: „Ich versuche immer, einen Weg zu finden, hier hoch zu kommen.“ Das falle ihr aber nicht allzu schwer, da ihr Vater Leiter der Segelflugwerkstatt ist und ihre Leidenschaft teile.

Lächelnd schildert die 16-Jährige, dass daher auch ihre Mutter Gefallen am Luftsport gefunden und schon oft gesagt habe: „Inzwischen kenne ich hier jeden Grashalm.“ Die angehende Abiturientin erklärt, dass die Zeit im Cockpit ein Top-Ausgleich für jeglichen Stress in der Schule sei: „Wenn die Haube zu ist, bleiben alle Probleme am Boden – dann bin ich voll auf das Fliegen konzentriert und bekomme den Kopf frei.“

In Bergneustadt ist auch eine „Grunau Baby“ aufwendig restauriert worden

Im Laufe der Jahre sei der Verein zu ihrer zweiten Familie geworden und zum Flugplatzfest kämen dann auch die „Verwandten“, so etwa Ralf Niebergall und sein Sohn Nico aus Neuwied: „Nico kenne ich schon, als er noch Modellflug gemacht hat.“

Früher hatte der jetzt 28-Jährige die Kunstflugfiguren seines Vaters mit einem Modell im Maßstab 1:3 begleitet, seit zwei Jahren sitzt er ebenfalls in einer Siai Marchetti SF-260 und präsentierte im vergangenen Juni mit ihm atemberaubenden Tandem-Kunstflug über der Start- und Landebahn auf dem Dümpel. Auch ihren Freund Lenni Auwermann hat Carolin Fiedler auf dem Hausberg Bergneustadts kennengelernt. Auf dem Flugplatzfest steuerte dieser das Segelflugzeug „Grunau Baby“.

Der früher weit verbreitete Oldtimer von 1960 war erst vor zwei Jahren unter Federführung ihres Vaters aufwendig restauriert worden, Carolin hat daran ebenfalls mitgewirkt: „Ich liebe die Arbeit in der Werkstatt.“ So möchte sie sich nach dem Abi im kommenden Jahr definitiv in fliegerische Richtung entwickeln: „Ich will Fluggerätemechanikerin werden.“ Das Fliegen wird dabei nicht zu kurz kommen: „Es ist einfach das unglaubliche Gefühl von Freiheit, das mich begeistert.“

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