„Mein Lieblingsfest“Henning Hergt verkauft Bier auf dem Waldbröler Weinfest

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Ein Mann im karierten Hemd hält ein Glas Weißwein in der Hand.

Henning Hergt, hier in Nümbrecht, zählt schon die Stunden, bis er wieder in der Marktstadt mit Freunden anstoßen kann.

Sommerwettbewerb: In den Ferien stellen wir mit der Volksbank Oberberg 20 Oberberger vor, die von ihrem Lieblingsfest im Kreis erzählen.

Man könnte meinen, er sei das Gewürzgürkchen auf dem Erdbeerkuchen. Denn Henning Hergt verkauft Bier – auf dem Waldbröler Weinfest. Und das wird der 57-Jährige wieder, wenn das Fest am kommenden Freitag zum achten Mal anbricht.

Seit 2019 ist der Neu-Nümbrechter Hergt selbst mittendrin, statt nur dabei. Geschäftliche Beziehungen und viel mehr noch die Freundschaften haben ihn dazu gebracht. Ein schöneres Fest als dieses kann er sich ohnehin nicht vorstellen. „Diese Harmonie und die Friedlichkeit sind einzigartig“, betont Hergt, an Zwischenfälle könne er sich nicht erinnern. „Die gemütliche Atmosphäre auf dem Marktplatz nimmt der Aggression jedes Potenzial.“ Das lasse sich kein echter Waldbröler entgegen, „und geregnet hat es noch nie“.

Marktplatz in Waldbröl ist „wie die Sartory-Säle“

In der Tat gibt es keine Musik, man soll ins Gespräch kommen, miteinander reden. Und natürlich den Wein genießen. Bänke gibt es und mit viel Liebe fürs Detail gedeckte Tische inmitten der Buden, Stände und Winzerhütten, elf werden es wohl diesmal sein. An vielen gibt es kleine, köstliche Weinbegleiter, die jeden Tropfen noch ein bisschen vollmundiger machen. „Das ist hier wie die Sartory-Säle – nur ohne Dach“, findet Hergt.

Und Henning Hergt, eigentlich ein Ur-Waldbröler und bekannt als Sitzungspräsident der örtlichen Karnevalsgesellschaft, schenkt da eben Bier aus – etwas am Rand, ganz in der Nähe der Volksbank. Es gibt Starnberger Helles. „Wir wollten etwas Besonderes für Menschen, die keinen Wein mögen, aber nichts, das dem Wein die Show stiehlt“, erklärt er diese Wahl.

Waldbröler Weinfest erlebt 2019 den Neustart

Im Beruf arbeitet Hergt übrigens als Gebietsverkaufsleiter Gastronomie bei einem Unternehmen in Waldbröls Nachbargemeinde Ruppichteroth, das ist der geschäftliche Teil. Seit dem Beginn als „Weinkost“, 2013 gegründet durch den Waldbröler Weinhändler Rolf Ising und die jüngst aufgelöste „Werbegemeinschaft Einkaufsstadt Waldbröl“, nimmt Hergt gerne Platz und lässt sich „Nettswerk“, einen schweren, im Barriquefass ausgebauten Chardonnay vom Weingut Nett in Duttweiler (Pfalz), servieren. Bis 2017 bleibt die Weinkost, 2018 muss sie erstmals ausfallen. Und als Weinfest erlebt die Veranstaltung 2019 ihren Neustart, bis schließlich Zwangspause angesagt ist bis zum vergangenen Jahr.

Cheforganisator aus Leidenschaft ist seit 2019 der Wilkenrother Eckhard Becker, ihm zur Seite steht seither die „Wir für Waldbröl“-GmbH ebenso wie der Verein „Waldbröl erleben“. „Das eben ist die Seite mit ganz viel Freundschaft“, verrät Henning Hergt und betont, dass die vielen Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler nicht fehlen dürften. „Ohne sie ginge es nicht“, weiß der Weinliebhaber und freut sich, dass „seine“ KG Waldbröl so aktiv ist und für das kommende Weinfest zum Beispiel neue Dekoration besorgt hat.

Eröffnung ist am Freitag auf dem Marktplatz um 18 Uhr. Besonders sei auch, ergänzt der KG-Präsident, dass das Fest am Freitag und Samstag stattfinde, nicht aber auch noch am Sonntag, wie viele andere. „Der Sonntag ist ein Zuhause-Tag, er gehört der Familie“, urteilt der 57-Jährige. „Auch wollten wir die Leute nicht mit einem dritten Tag überfordern.“ Wenn er in seinen großen Bierwagen klettert und das erste Helle zapft, hat er Hilfe von Ehefrau Silke und Tochter Celina.

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