Grüne KanteStadtumbau in Bergneustadt wird nun sichtbar

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Männer und eine Frau pflanzen einen Baum in Bergneustadt.

Hitzetolerant und mit vornehmen Namen ausgestattet sind die 30 Ahornbäume, die Bürgermeister Matthias Thul (l.) zusammen mit Gabriella Logarzo und Jörg Dickhaus von Martinrea pflanzte.

Bergneustadts neue Mitte hat bereits erkennbare Formen. Jetzt ist auch der Startschuss für den Stadtumbau gefallen. Zunächst mit einem grünen, gut sichtbaren Band.

Seit Dienstagmorgen stehen „Deborah“ und „Emerald Queen“ an der Bahnstraße und trotzen der Kälte. Hinter den Namen verbergen sich allerdings weder Frauen, geschweige denn echte Würdenträgerinnen, sondern der offizielle botanische Zusatz, um die Spitzahornarten auseinanderzuhalten. Insgesamt 30 Hochstämme setzte Bürgermeister Matthias Thul am Dienstagmorgen mit Vertretern der Stadt, der Politik und der Bergneustädter Firma Martinrea in den Erdwall, der die Bahnstraße und den Parkplatz des Automobilzulieferers voneinander trennt.

Mit schwerem Gerät bei sechs Grad unter Null

Zwar musste dafür schweres Gerät ran, weil bei sechs Grad unter Null kaum eine Spatenspitze in den Boden zu bekommen war – das schmälerte die Freude über die ganz besondere Pflanzaktion aber nicht. Die 30 Bäume – je zur Hälfte mit rotem und grünem Laub ausgestattet – bilden ab sofort die „grüne Raumkante in der Innenstadt“, die das Zentrum optisch vom Industrieareal abgrenzt. Sie sollen einmal gut 15 Meter hoch werden und auf einer Länge von 300 Metern zugleich ein Band für den Klimaschutz formen.

Sichtbarer Schritt der Stadtentwicklung

Vor allem aber sind sie für die Bürgerinnen und Bürger der erste sichtbare Schritt des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes (ISEK), betonte Sabine Kaiser, bei der Bergneustädter Stadtverwaltung für das ISEK zuständig, am Rande der Pflanzaktion. Die Spitzahorne wurden gezielt ausgewählt, erklärte Kaiser. „Sie kommen mit längerer Hitze und Starkregen ebenso gut zurecht wie mit dem Streusalz im Winter.“ Von Gärtnermeister Georg Reuter erhielten die Bäume noch einen Startdünger und zwei Schaufeln Lava-Erde, um beste Anwachsbedingungen zu schaffen.

Alles zum Thema Klimawandel

Frost schadet den Pflanzen nicht

Die aktuell frostigen Temperaturen schadeten den heimischen Exemplaren jedenfalls nicht, versicherte Reuter. Da der Grünstreifen im Eigentum der Firma Martinrea steht, konnte die grüne Raumkante nur zusammen mit dem Unternehmen geplant werden. Viel Überzeugungsarbeit musste die Stadt dort aber nicht leisten, verrieten Gabriella Logarzo und Jörg Dickhaus von Martinrea. „Das Projekt passt gut in die Innenstadt und die aktuelle Zeit – durch unsere Lage direkt im Zentrum haben wir auch eine besondere Mitverantwortung für die Gestaltung.“

Pflanzaktion kostet 30.000 Euro

30.000 Euro hat die Pflanzaktion gekostet, 80 Prozent wurden von Bund und Land gefördert. Die nächste Bergneustädter ISEK-Baustelle ist der Talpark, wo noch vor Ostern 2023 die Arbeiten beginnen sollen.

KStA abonnieren