TischtennisBenedikt Duda siegt zum ersten Mal gegen Timo Boll

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Benedikt Duda in Kämpferpose.

Gegen Ma Lang hatte Benedikt Duda beim WTT Star Contender Doha die Überraschung auf dem Schläger.

Als  "Lucky Loser"  zieht der Bergneustädter Benedikt Duda beim WTT Star Contender in Doha in die Hauptrunde ein und bezwingt Timo Boll. 

Den 10. Januar 2024 wird Benedikt Duda in seiner Karriere als Tischtennis-Profi nicht vergessen. Zum ersten Mal überhaupt gelang es dem Eigengewächs des Bundesligisten TTC Schwalbe Bergneustadt, den mittlerweile 42-jährigen Altmeister Timo Boll (Borussia Düsseldorf) in einem offiziellen Match zu bezwingen. Beim mit 250 000 Dollar dotierten WTT Star Contender in Doha standen sich die beiden völlig überraschend in der ersten Hauptrunde gegenüber.

Was war passiert? Für Duda war die Veranstaltung eigentlich schon einen Tag nach der Niederlage im entscheidenden letzten Spiel der Qualifikation gegen den stark auftrumpfenden Inder Harmeet Desai (2:3) beendet. Doch am Morgen danach erhielt der 29-Jährige plötzlich die Nachricht, dass der eigentliche Boll-Gegner Kristian Karlsson (Schweden) aufgrund einer Erkrankung absagen musste. Duda wurde vom Veranstalter als „Lucky Loser“ ausgelost und durfte noch einmal ran.

Benedikt Duda hatte gegen Ma Long die Überraschung auf dem Schläger 

Der Schwalbe-Spitzenspieler nahm die Einladung dankend an und setzte sich gegen Boll mit 17:15, 9:11, 12:10, 9:11 sowie 11:4 durch. Die Freude über diesen Erfolg hielt sich bei Benedikt Duda allerdings in Grenzen, „da ich ja eigentlich schon ausgeschieden war. Am Ende bin ich natürlich froh, ein wirklich gutes Spiel gegen Timo gemacht und das erste Mal überhaupt gegen ihn gewonnen zu haben“.

Eine Überraschung hatte der Bergneustädter in der zweiten Hauptrunde auf dem Schläger. Gegen den zweimaligen Olympiasieger und dreifachen Einzelweltmeister Ma Long aus China kämpfte sich Duda bis in den Entscheidungsdurchgang, musste sich am Ende trotz einer starken Vorstellung sowie einer zwischenzeitlichen 2:1-Satzführung noch mit 4:11, 11:9, 11:7, 7:11 und 7:11 geschlagen geben.

Als zweiter Bergneustädter war Adrien Rassenfosse am Start

„Ich habe sehr gut gespielt – viel besser als noch beim letzten Aufeinandertreffen mit Ma Long ein Jahr zuvor in Singapur, das ich klar 0:3 verloren hatte“, berichtete der Schwalbe-Akteur und haderte über eine ausgelassene Chance im vierten Abschnitt. Beim Stand von 5:3 hatte Duda eine gute Möglichkeit zum Punktgewinn mit einem Vorhandball liegen gelassen. „Es war zu spüren, dass mein Gegner anschließend wieder mehr an Stabilität gewann. Auch wenn ich insgesamt gut gespielt habe, ärgere ich mich dennoch über die Niederlage.“

Für den zweiten Schwalbe-Spieler in Doha, Adrien Rassenfosse, war der Einzel-Wettbewerb bereits nach der ersten Qualifikationsrunde auch schon wieder beendet. Der Belgier unterlag dem an Position zwei gesetzten Yuan Licen (China) mit 4:11, 4:11 und 5:11. „Ich fand überhaupt nicht zu meinem Spiel“, berichtete der 20-Jährige anschließend. „Mein Gegner war in allen Belangen überlegen und spielte zudem sehr aggressiv.“

Im Doppel schied Rassenfosse an der Seite seines Landsmannes Martin Allegro im Achtelfinale gegen die topgesetzte Paarung aus Korea, Jang Woojin/An Jaehyun, nach vier Durchgängen aus.

Bereits am Sonntag geht es mit dem an gleicher Stelle stattfindenden WTT Contender weiter. Das Teilnehmerfeld ist nicht ganz so gut besetzt wie noch in dieser Woche, sodass Benedikt Duda aufgrund seines 43. Platzes in der Weltrangliste einen Startplatz im Hauptfeld bereits in der Tasche hat. Dafür muss Adrien Rassenfosse erneut in die Qualifikation

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