Chorgemeinschaft Lindlar trotzt der PandemieWo Jung und Alt gemeinsam singen

Lesezeit 3 Minuten
Probenarbeit im Severinushaus mit Chorleiter Mario Ahlborn (r.).

Probenarbeit im Severinushaus mit Chorleiter Mario Ahlborn (r.).

Lindlar – Bis hinaus auf den Kirchplatz hört man die Stimmen. Die Chorgemeinschaft Lindlar trifft sich zur Probe im Severinushaus. Gerade wird der Song „Über sieben Brücken musst Du gehen“ einstudiert. Voller Klang, voller Harmonie. „Wir freuen uns, alle gemeinsam wieder Zeit und Geselligkeit erleben zu können“, sagt Brigitte Tydecks, die Geschäftsführerin. Der Chor hat seine Ursprung im Jahr 1948.

Als Männerchor gegründet, wurde vor 50 Jahren daraus die Chorgemeinschaft. Das letzte große Konzert gaben die Sänger und Sängerinnen 2019. Dann kam Corona, die Lockdowns, die Beschränkungen. Proben in Präsenz waren pandemiebedingt lange ausgesetzt, Konzerte waren nicht möglich. „Unser Chorleiter hat innerhalb von zwei Wochen Online-Proben auf die Beine gestellt. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Brigitte Tydecks.

Das letzte Konzert war 2019

Dirigent Mario Ahlborn, seit 2006 dabei, schnürte in dieser Zeit ein besonderes Paket an Liedern zusammen. „Ein Mix aus Liedern, die Hoffnung geben, die Mut machen“, sagt er. „Liebe ist“ gehört dazu, aber auch „Ein Licht leuchtet in der Dunkelheit“.

Alles zum Thema Konzerte in Köln

Auch „We Will Entertain You“ von Robin Williams hat er ins Notenbuch mit aufgenommen. „Die Stücke haben uns geholfen, über die Lockdownzeiten zu kommen“, sagt Brigitte Tydecks. „Mario Ahlborn ist ein toller Chorleiter.“

Die Lieder gehören nun zum neuen Repertoire dazu, das nach der Coronapause an den Start gehen soll. Zum 50. Bestehen in diesem Jahr wird es allerdings noch kein Konzert geben. Das soll 2023 nachgeholt werden – wenn das Repertoire richtig sitzt.

Die ersten kleineren Auftritte gibt es schon wieder

Kleinere Auftritte hat es 2022 aber schon gegeben – der Chor hat zu „Fensterkonzerten“ eingeladen. Unter anderem sind die Sänger und Sängerinnen vor dem Pfarrer-Braun-Haus aufgetreten und vor der Lebensbaum-Demenzwohngemeinschaft. „Es war so schön, wieder vor Publikum zu stehen“, sagt Brigitte Tydecks. Es habe allen gut getan, auch den Zuhörern.

Das könnte Sie auch interessieren:

Es mache mehr Spaß, den Klang live zu erleben, sagt Ahlborn. „Uns online zu sehen, war dennoch ein wichtiges Instrument.“ Dadurch ist den Sängern und Sängerinnen das Singen erhalten geblieben - und die Resonanz zu den digitalen Treffen war durchweg hoch. Als es erlaubt war, fanden die Proben - mit Abstand - auch mal auf dem Schulhof der Grundschule Ost statt, später in einer großen Werkshalle. Jetzt darf seit März wieder „ganz normal“ geprobt werden, ohne Beschränkungen – und Mario Ahlborn kann auch klangliche Übungen und Stimm- und Atemtechnik mit einbauen.

Nächste Probe ist am 11. Juli

Die Mitglieder sind zwischen 19 Jahren und 92 Jahren alt. „Wir sind ein Mehrgenerationen-Chor,“ sagt Brigitte Tydecks. Sie ist 2017 durch ein offenes Konzertprojekt dazugestoßen – und geblieben. Nicht nur aus Lindlar kommen die Sänger und Sängerinnen, auch aus Wipperfürth, Kürten und Gummersbach. Derzeit sind es 37. Jeder, der Spaß am Singen hat kann jederzeit einsteigen. Einfach montags zur Probe um 18 Uhr ins Severinushaus kommen. Die nächste Probe findet am 11. Juli statt.

KStA abonnieren